Mit Solarmodulen auf dem Dach können Sie Ihren eigenen Strom umweltschonend produzieren. Obwohl die Einspeisevergütung für Solarstrom weiter sinkt, ist eine Photovoltaikanlage aus mehreren Gründen sinnvoll – auch deshalb, weil es für Photovoltaik staatliche Förderungen gibt. Informieren Sie sich hier, wie Sie bei der Planung einer Photovoltaikanlage richtig vorgehen und was den Eigenverbrauch von Solarstrom lukrativ macht.
Photovoltaikanlage – grüne Energie vom Hausdach
Photovoltaik: Warum lohnt sich eine PV-Anlage heute noch?
Die EEG-Einspeisevergütung ist über die Jahre drastisch gesunken. Daher ist die Frage durchaus berechtigt, ob sich der Kauf einer Photovoltaikanlage überhaupt noch auszahlt. Die einfache Antwort lautet: Ja, Photovoltaik ist nach wie vor eine zukunftsfähige Lösung. Denn die Einspeisevergütung hat den Ausbau erneuerbarer Energien vorangetrieben und dafür gesorgt, dass die Kosten für Solarmodule und Energiespeicher deutlich gesunken sind. Die Einspeisevergütung stellt somit kaum noch finanzielle Anreize dar, vielmehr ist Solarstrom aus anderen Gründen eine gute Idee – insbesondere für Hausbesitzer und Hausbesitzerinnen, die ihren erzeugten Strom selbst nutzen.
Strom aus der PV-Anlage ist in der Regel um einiges günstiger als Haushaltsstrom, den Sie von Ihrem Energieversorger beziehen. Daher lohnt es sich umso mehr, den produzierten Solarstrom im eigenen Haushalt zu verbrauchen. Im Schnitt liegt der Eigenverbrauch bei rund 30 Prozent, durch einen Batteriespeicher lässt sich dieser Anteil weiter auf etwa 70 Prozent erhöhen. Mit Photovoltaik können Sie sich nicht nur unabhängiger machen von steigenden Energiepreisen, sondern auch aktiv zum Umwelt- und Klimaschutz beitragen. Ob sich eine Solaranlage für Ihr Eigenheim finanziell rechnet, hängt indes von mehreren Faktoren ab.
Gut zu wissen
Stromkunden müssen bereits seit dem 1. Juli 2022 keine EEG-Umlage mehr zahlen. Bei einer Inbetriebnahme einer neuen Anlage (ab 30.07.2022) gelten folgende Sätze (Quelle: Bundesnetzagentur):
- Bei einer Solaranlage bis 10 kWp, erhält der Betreiber bei Teileinspeisung 8,03 Cent pro kWh und bei Volleinspeisung 12.73 Cent pro kWh.
- Bei einer Anlage zwischen 10 kWp und 40 kWp erhalten die Betreiber 6,95 Cent pro kWh und bei einer Volleinspeisung 10,68 Cent pro kWh. Die anzulegenden Werte berücksichtigen noch nicht die im Solarpaket I vorgesehene Erhöhung um 1,5 Cent/kWh für Anlagen ab 40 kW Leistung. Die erhöhte Förderung wird erst dann rechtlich wirksam, wenn sie beihilferechtlich von der Europäischen Kommission genehmigt wurde. Die Gespräche dazu dauern laut dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz noch an (Stand: August 2024).
Photovoltaikanlage planen – was ist wichtig?
Solarstrom ist nicht automatisch rentabel. Da sich aus den Strahlen der Sonne nicht rund um die Uhr Strom erzeugen lässt, ist eine sorgfältige Planung ein Muss: Dabei spielt es eine Rolle, welche Strommengen Sie voraussichtlich zu welchen Tageszeiten verbrauchen werden. Es gibt mehrere Einflussfaktoren, die sich auf die Rendite einer Photovoltaikanlage auswirken:
- Die optimale Größe bzw. Leistung der Anlage ist individuell unterschiedlich und richtet sich unter anderem nach der vorhandenen Dachfläche, Ihrem Stromverbrauch und dem gewünschten Eigenverbrauchsanteil. Größere Anlagen rentieren sich grundsätzlich mehr, da sie pro Kilowatt Leistung günstiger sind als kleinere.
- Der Eigenverbrauch wirkt sich unmittelbar auf die Rendite aus. Das liegt an der niedrigen Einspeisevergütung, den Sie für Ihren überschüssigen Strom erhalten. Planen Sie daher mit einer Eigenverbrauchsquote von mindestens 20 Prozent.
- Die Kosten für Photovoltaikanlagen variieren. Holen Sie mehrere Angebote von Fachbetrieben ein und vergleichen Sie diese miteinander. Neben dem Preis sollten selbstverständlich Aspekte wie die Erfahrung des Installateurs und die Qualität der Komponenten berücksichtigt werden.
- Stromspeicher können den Eigenverbrauch und damit die Rendite der Anlage steigern. Wirtschaftlich sind die Batteriespeicher allerdings oftmals nur, wenn Sie durch eine Photovoltaik-Förderung die Anschaffungskosten senken.
Tipp
Photovoltaik berechnen und Rendite einer Solaranlage ermitteln: Mit dem Photovoltaik-Rechner der Stiftung Warentest finden Sie heraus, ob sich Ihre geplante Solaranlage finanziell lohnt.
Was kostet eine Photovoltaikanlage?
Solarmodule sind heute wesentlich günstiger als noch vor zehn Jahren. Dennoch stellt der Kauf einer neuen Anlage in den meisten Fällen eine langfristige Investition dar: Die Kosten einer Photovoltaikanlage amortisieren sich erst über einen längeren Zeitraum von etwa 9 bis 15 Jahren.
Die Kosten für Photovoltaik hängen in erster Linie von der Leistungsgröße ab und sind immer projektspezifisch. Bitten Sie daher um einen Kostenvoranschlag und erkundigen Sie sich, welche Komponenten zusätzlich für den Betrieb der Anlage nötig sind. Das folgende Preisbeispiel bildet die Kosten einer schlüsselfertigen Photovoltaikanlage inklusive Montage und Umsatzsteuer ab: Für eine Solaranlage mit 7 kWp Leistung ohne Energiespeicher ist mit Kosten ab ca. 19.300 Euro zu rechnen.
Photovoltaik: Förderung und Finanzierung
Die Programme zur Förderung von Photovoltaik helfen Ihnen dabei, Ihre Immobilie energetisch aufzuwerten. Dazu gehören:
- Die KfW-Förderung für Photovoltaik-Anlagen – diese ist als Kreditvariante erhältlich. Es werden sowohl Sanierungen von Wohngebäuden zum Effizienzhaus als auch Einzelmaßnahmen gefördert.
- Bei der BAFA-Förderung von Photovoltaik handelt es sich um einen Zuschuss zur Photovoltaik- und Energieberatung durch einen qualifizierten Energieberater beziehungsweise eine Energieberaterin. Die Experten zeigen Ihnen sinnvolle energetische Maßnahmen auf und erstellen einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) für Ihr Haus.
- Darüber hinaus bieten einige Bundesländer spezielle Förderprogramme für Energiespeicher und die Installation von Photovoltaikanlagen an.
Wenn Sie einen Modernisierungskredit aufnehmen, prüfen Sie in jedem Fall die verfügbaren Fördermöglichkeiten. Denken Sie außerdem daran, den Antrag frühzeitig zu stellen – noch bevor Sie einen Vertrag mit einem Fachbetrieb abschließen.
Tipp
Falls Sie gerade ohnehin größere Baumaßnahmen am Haus planen, bietet sich gleichzeitig die Installation einer Solaranlage an – zum Beispiel, wenn Sie das Dach sanieren möchten oder ein Heizungstausch ansteht.
FAQ – häufige Fragen und Antworten zu Photovoltaik
Finden Sie hier weiterführende Tipps und Information rund um das Thema Photovoltaikanlagen.
Photovoltaik – was passiert, wenn kein Strom abgenommen wird?
In dieser Situation sind keine technischen Probleme zu befürchten. Es steigt zwar vorübergehend die Spannung im Solarmodul an, allerdings sind dadurch keine Beschädigungen möglich.
Ab welcher Fläche lohnt sich Photovoltaik?
Wie viel Fläche Ihnen zur Verfügung steht, entscheidet über die mögliche Leistung Ihrer PV-Anlage. Die Faustformel lautet: Pro Kilowatt-Peak (kWp) benötigen Sie sechs bis acht Quadratmeter Modulfläche. Je 1 kWp installierter Anlagenleistung (ca. 3 PV-Module) lassen sich rund 1.000 kWh Strom im Jahr erzeugen. PV-Anlagen haben üblicherweise eine Größe zwischen 7 und 15 kWp. Sinnvoll kann eine Photovoltaikanlage daher schon auf kleinen Dachflächen sein.
Wer baut Photovoltaikanlagen aufs Dach?
Um die fachgerechte Installation einer Solaranlage kümmert sich ein beauftragter Fachbetrieb (Solarteur). Das ist empfehlenswert, damit die Garantie erhalten bleibt und die Anlage reibungslos funktioniert.
Wer ist Eigentümer:in einer Photovoltaikanlage?
Wer die Anlage vollständig bezahlt hat und betreibt, ist auch der Eigentümer oder die Eigentümerin der Module – und hat damit den Besitz der Anlage inne. Wer die hohen Anschaffungskosten allerdings scheut, kann eine Photovoltaik alternativ auch mieten oder pachten. Laufende Kosten wie Reparaturen, Wartung und Versicherungen sind bei einigen Mietmodellen inklusive, sodass die Ausgaben planbar bleiben.
Warum muss ich den Eigenverbrauch bei Photovoltaikanlagen versteuern?
Wenn Sie Ihren selbst erzeugten Strom ins Netz einspeisen, bekommen Sie dafür eine Vergütung und gelten daher als Unternehmen. Auch Ihren Eigenverbrauch müssen Sie ggf. versteuern.