- Eine eigene Wallbox ermöglicht es Ihnen, Ihr E-Auto zu Hause aufzuladen – das ist sicher, bequem und spart Geld.
- Ist ein passender Ort für die Ladestation gefunden, sind die technischen Voraussetzungen zu klären. Wie ist der Zugang zur Starkstromleitung möglich? Sind dafür Umbauarbeiten notwendig und welche Kosten entstehen dafür?
- Wir erklären, worauf es bei der Planung ankommt, was eine Wallbox kostet und welche Genehmigungen u. a. Mieter einholen müssen.
Wallbox – Kosten einer Ladestation und Tipps für den Einbau
Die Elektromobilität nimmt weiter Fahrt auf
Obwohl der deutsche Automarkt im ersten Halbjahr 2025 einen weiteren Absatzrückgang verzeichnete, setzen sich Elektrofahrzeuge weiterhin durch. 27,6 Prozent der neu zugelassenen Pkws – das sind insgesamt 387.674 Neuwagen – waren mit einem Elektroantrieb ausgestattet, wie das Kraftfahrt-Bundesamt meldete. Dies entspricht einem Anstieg von 41,6 Proze nt im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024.
Autostromtarife oftmals günstiger
Die hohen Strompreise versetzen der Elektromobilität einen Dämpfer. Um Kosten einzusparen, kommt eine eigene Wallbox in Betracht. Dafür gibt es gute Gründe: Etwa 85 Prozent der Ladevorgänge für E-Autos finden im Privatbereich oder am Arbeitsplatz statt. Das ist nicht nur praktisch, sondern auch vergleichsweise günstig.
Das Energiewirtschaftsgesetz ermöglicht es Versorgern, ihren Kunden vergünstigte Autostromtarife anzubieten. Das Netzentgelt fällt insbesondere bei steuerbaren Wallboxen niedriger aus, weshalb Sie unter dem Strich weniger bezahlen als für Haushaltsstrom. Dank spezieller Autostromtarife, die einige Stromanbieter anbieten, lässt sich somit gegenüber öffentlichen Ladesäulen Geld sparen. Voraussetzung hierfür ist ein zweiter Stromzähler, der den Verbrauch für Ihr E-Auto separat vom normalen Haushaltsstrom erfasst. Darüber hinaus gibt es Kombitarife, die über einen Stromzähler laufen und ebenfalls Vergünstigungen bieten.
E-Auto zu Hause aufladen: Steckdose ist keine Alternative
Sie können Ihr E-Auto zwar an einer Haushaltssteckdose (Schuko-Steckdose) aufladen. Eine handelsübliche Steckdose ist jedoch eher die Notlösung und als Dauereinrichtung definitiv nicht zu empfehlen. Das hat drei Gründe
- Erstens kann die außergewöhnliche Belastung zur Überhitzung der Steckdose führen, es droht also Brandgefahr.
- Zweitens ist die Ladeleistung niedriger, sodass eine Aufladung deutlich länger dauert.
- Und drittens: Nur über einen separaten Ladepunkt nebst eigenem Stromzähler können Sie in vollem Umfang von den günstigeren Autostromtarifen profitieren.
Wallbox installieren: Schritt für Schritt erklärt
Lesen Sie hier, wie der Weg zur eigenen Wallbox abläuft – von der Planung bis hin zur Anmeldung beim Netzbetreiber.
Genehmigungen einholen
Hat die neue Wallbox eine Ladeleistung von mehr als 11 kW, brauchen Sie erst die Genehmigung vom Netzbetreiber. Die Antragstellung übernimmt zumeist der mit der Installation beauftragte Elektrofachbetrieb. Wallboxen bis einschließlich 11 kW Ladeleistung sind dagegen nicht genehmigungspflichtig. Für Besitzer von Einzel-, Doppel- oder Reihenhäusern ist dies auch die Regel und zudem sind die bürokratischen Hürden damit überschaubar.
Auch Wohnungseigentümer mit einem fest zugeordneten Stellplatz haben grundsätzlich ein Anrecht auf die Montage einer Wallbox. Sie müssen ihr Vorhaben aber vorher bei der Eigentümergemeinschaft anmelden und weitere Details besprechen.
Passende Wallbox auswählen
Ladestationen für Elektrofahrzeuge gibt es in diversen Ausführungen. Die Geräte unterscheiden sich in mehreren wichtigen Punkten: der Ladeleistung, der Art des Anschlusses (ein-, zwei- oder dreiphasig) und den Funktionen. Überlegen Sie sich daher in diesem Zusammenhang, wie Sie die Ladestation nutzen wollen und worauf es Ihnen dabei ankommt. Geräte mit intelligenter Steuerung können beispielsweise mehr als nur Akkus laden. Die smarten Wallboxen verbinden sich mit dem Internet und kommunizieren so z. B. mit einer Photovoltaikanlage, um überschüssigen Solarstrom für den Ladevorgang bereitzustellen.
Standort für Wallbox bestimmen
Wallboxen befinden sich üblicherweise in der Nähe des Stellplatzes für Ihr Fahrzeug, wie einer Garage oder einem Carport. Die Geräte lassen sich je nach baulicher Situation an einer Wand oder auf einer Standsäule installieren. Achten Sie auch darauf, dass Sie das Kabel optimal um das Fahrzeug herumführen können.
Technische Voraussetzungen prüfen
Eine Wallbox für E-Autos ist in der Regel an den Starkstrom angeschlossen. Falls am Installationsort noch keine Starkstromleitung vorhanden ist, muss diese erst verlegt werden. Dafür können Kernbohrungen durch Mauern oder auch unterirdische Arbeiten erforderlich sein. Ein Elektrofachbetrieb klärt Sie hierzu auf und macht Ihnen ein Kostenangebot.
Wallbox installieren
Nur Elektroinstallateure dürfen eine Ladestation einbauen und in Betrieb nehmen. Die Fachkräfte übernehmen zudem die Haftung, wenn ein Schaden durch unsachgemäße Elektroinstallationen entstehen sollte.
Wallbox beim Netzbetreiber anmelden
Wenn Sie bei sich zu Hause eine neue Wallbox einbauen, müssen Sie die Ladestation beim Netzbetreiber anmelden. Darum kümmert sich normalerweise der Elektroinstallateur.
Wallbox: Kosten für die Installation
Die Kosten für eine Wallbox entfallen im Wesentlichen auf drei Bereiche: das Gerät, die Installation und ggf. erforderliche Genehmigungen.
Was kostet eine Wallbox?
Ladestationen für den Hausgebrauch gibt es schon für wenige rund hundert Euro. Smarte Wallboxen und Geräte mit hohen Leistungen können allerdings deutlich mehr kosten – und zwar ca. 800 bis 2.000 Euro.
Der Preis ist unter anderem von der Ladeleistung abhängig. Bei einphasigem Anschluss (Wechselstrom) ist eine maximale Ladeleistung von 4,6 kW möglich. Eine dreiphasige Installation (Drehstrom) sorgt für Leistungen zwischen 11 kW und 22 kW. Der Anschluss der Wallbox muss zu Ihrem Elektroauto passen, denn sonst wird auch bei höherer Ausgangsleistung nicht die volle Ladeleistung erreicht. Bei beruflicher Nutzung kann die Installation einer teureren MID-zertifizierten oder eichrechtskonformen Wallbox notwendig sein.
Wie hoch sind die Installationskosten für eine Wallbox?
Die Kosten für die Montage hängen stark von den baulichen Gegebenheiten vor Ort ab, bewegen sich aber meist im Bereich zwischen 500 und 2.500 Euro. Je weiter weg sich die Wallbox vom Verteilerkasten im Haus befindet, umso höher fallen in der Regel die Kosten aus.
Kosten für eine Genehmigung
Benötigen Sie eine Genehmigung vom Netzbetreiber, sollten Sie ca. 500 Euro an zusätzlichen Kosten einkalkulieren.
Wallbox bei Mietwohnungen
Für Mieter kann es sich ebenso wie für Eigentümer lohnen, eine Wallbox an ihrem Pkw-Stellplatz zu installieren. Denken Sie in jedem Fall daran, vorher eine Genehmigung bei der Hausverwaltung einzuholen.
Gut zu wissen: Der Vermieter kann die Zustimmung für eine E-Auto-Ladestation nicht einfach so verweigern. Denn seit der Reform des Wohnungseigentumsgesetzes aus dem Jahr 2020 besteht ein Anspruch auf eine eigene Wallbox. Vermieter sind aber nicht dazu verpflichtet, sich an den Kosten der Wallbox zu beteiligen.