Rich­tig heizen mit Holz

Kaminöfen sind eine beliebte Heizungsergänzung. Aber es gibt auch Kritik, denn das Verfeuern von Holz setzt CO2 und Feinstaub frei. Deshalb sollte man seinen Kaminofen möglichst sauber und effizient betreiben. Wir erklären Ihnen, wie das geht.

Tipp

Modernisierungskredit

Brenn­stoff Holz ist zwar klima­neu­tral, aber …

Was kann es Gemütlicheres geben, als an einem nasskalten Herbst- oder Wintertag den Kaminofen anzufeuern? Zumal – umgerechnet auf den Heizwert – Brennholz in der Regel preisgünstiger als Heizöl oder Erdgas ist. Nicht zuletzt gilt der Brennstoff Holz als klimaneutral, denn er setzt bei der Verbrennung nur so viel schädliches Kohlendioxid (CO2) frei, wie der Baum zuvor aus der Atmosphäre aufgenommen hat. Da wundert es kaum, dass mittlerweile rund elf Millionen Einzelraumfeuerungsanlagen, so die offizielle Bezeichnung von Kaminöfen und Co, in deutschen Wohnzimmern für wohlige Wärme sorgen.

Doch bei Umwelt- und Klimaschützern mehrt sich die Kritik am individuellen Heizen mit Scheitholz. Denn während Holzpellets und Holzhackschnitzel aus unbrauchbarem Bruchholz oder Holzresten aus Sägewerken und der Möbelproduktion bestehen, werden für die Herstellung von Kaminholz auch ganze Bäume gefällt. Die Kritiker bemängeln, dass es sehr lange dauert, bis für einen gefällten Baum ein neuer in voller Größe nachgewachsen ist und seine Wirkung als CO2-Speicher voll entfalten kann – wenn er denn überhaupt gepflanzt wird. Hinzu kommt, dass bei der Verbrennung von Holz neben CO2 auch ebenfalls klimaschädlicher Ruß und gesundheitsschädlicher Feinstaub entstehen.

Was also tun als umwelt- und klimabewusster Kaminofenfan?

Sie planen einen Kamin­ofen zu kaufen?

Für alle, die sich gern einen Kaminofen anschaffen möchten, hier drei nützliche Tipps.

Tipp 1: Die Modell­aus­wahl

Normalerweise wärmt ein Kaminofen hauptsächlich durch Konvektion. Das bedeutet: Bodennahe kalte Luft erwärmt sich und steigt nach oben – dabei entweicht ein großer Teil der Wärme ungenutzt nach draußen. Überlegen Sie deshalb, ob für Sie ein wasserführender Kaminofen infrage kommt, denn er lässt sich in das Heizungssystem integrieren. Dabei werden etwa zwei Drittel der Wärme dazu verwendet, um Wasser zu erhitzen, das dann in einen Pufferspeicher für Brauch- und Heizwasser eingespeist wird. Die Wärme lässt sich so nicht nur dort nutzen, wo der Ofen steht, sondern im gesamten Haus.

Tipp 2: Der Schorn­stein

Der Schornstein ist sozusagen der Antrieb Ihres Kaminofens. Ist die Luft darin wärmer als draußen, entsteht ein guter Zug, der die Verbrennungsgase rausleitet. Deshalb muss der Schornstein zum Ofen passen. Die notwendigen Daten für den Schornsteinfeger oder Fachbetrieb finden Sie in den Unterlagen Ihres Ofens. Am besten sprechen Sie schon vor dessen Kauf mit den Profis, damit Sie gemeinsam die optimale Leistung aus Ihrem Wunschmodell herausholen.

Tipp 3: Die Finan­zierung

Überlegen Sie, wie viel Geld sie in einem neuen Kaminofen investieren möchten. Zusätzlich fallen noch Kosten beim Kaminbauer an. Stellen Sie die möglichen Kosten zusammen und sofern eine Finanzierung dafür benötigen, vereinbaren Sie einen Beratungstermin, welcher Kredit dafür in Frage kommt.

Sie haben be­reits einen Kamin­ofen?

Mit diesen Tipps betreiben Sie Ihren Kaminofen so sauber und effizient wie möglich.

Tipp 1: Das Holz

Wenn Sie Scheitholz zum Heizen verwenden, nehmen Sie dafür ausschließlich naturbelassenes, gespaltenes Holz. Achten Sie darauf, dass die Stücke etwa gleich groß sind und nur wenig Rinde haben. Besonders wichtig: Lassen Sie das Holz vor dem Verbrennen ausreichend lange trocken lagern. Wenn es noch feucht ist, brennt es schlechter und qualmt dafür umso mehr. Schauen Sie sich die Scheite vorher an – Pilze und Schimmelspuren sind Anzeichen für zu viel Feuchtigkeit. Oder machen Sie den Schlagtest: Trockenes Holz klingt hart, ein feuchtes Scheit dumpf. Laut Bundes-Immissionsschutzverordnung darf ein als Brennholz verkauftes Holzscheit maximal 25 Prozent Restfeuchte enthalten. Kaminbauer und Schornsteinfeger empfehlen maximal 20 Prozent, ideal sind 18 Prozent und weniger. Bei der Feuchtebestimmung hilft ein Holzfeuchtemessgerät (ab ca. 20 Euro im Fachhandel).

Tipp 3: Das An­zünden

Kein Kaminofen ist komplett frei von Emissionen. Aber richtiges Anzünden und Feuern verringert zum Beispiel Feinstaub. Hat der Ofen einen Bodenrost, zünden Sie das Holz von unten an, ansonsten von oben. Dafür eignen sich Anzündwürfel, -kissen, -hölzer und Zündwolle sowie Holzscheite mit weniger als 20 Zentimeter Umfang. Nicht geeignet sind mit Lack oder Holzschutzmitteln behandelte Hölzer, Sperrholz, Spanplatten oder Rindenbriketts. Auf keinen Fall sollten Sie zu brennbaren Flüssigkeiten wie Spiritus oder Petroleum greifen, denn es besteht Verpuffungs- und somit Verletzungsgefahr. Achten Sie von Anfang an auf eine ausreichende Luftzufuhr. Sonst kommt es zu einem Schwelbrand, bei dem viel mehr Schadstoffe entstehen als bei einem richtigen Feuer.

Der Heiz­betrieb

Wenn das gesamte Holz brennt, sollten Sie die Luftzufuhr reduzieren. Ist eine Grundglut vorhanden und es sind nur noch kleinere Flammen zu sehen, können Sie neue Scheite nachlegen. Schieben Sie dafür die Glut zu einem kompakten Glutbett zusammen und legen Sie die Scheite mit der Spaltkante nach unten auf die Glut. Achten Sie bei größeren Öfen darauf, dass die Scheite im Feuerraum nicht kreuz und quer liegen, sondern ähnlich wie bei der Holzlagerung locker in einer Richtung geschichtet sind.

Gut zu wissen

Lassen Sie über Nacht keine Glut im Ofen. Das erhöht die Schadstoffemissionen und kann zudem zu einer Rauchbelästigung der Nachbarn führen. Außerdem können gefährliche Abgase wie Kohlenmonoxid in den Raum gelangen, in dem der Ofen steht.