Immobilien sanieren – wann steht was an?

Immo­bilien brauchen Pflege, da sie sonst an Wert verlieren. Ob Fenster, Elektrik, Fuß­böden oder Dach – ein Haus, aber auch eine Wohnung, setzt sich aus vielen Bau­teilen und Instal­lationen zusammen, die nicht ewig halten. Um die Lebens­dauer Ihres Eigen­heims zu verlängern, ist daher früher oder später eine pro­fessio­nelle Sa­nierung nötig. Wir ver­schaffen Ihnen einen Überblick: Informieren Sie sich hier, wie ein durch­dachtes Sanierungs­konzept aussieht, wie hoch die Kosten sind und welche Förder­mittel es gibt.

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Welches Bauteil am Haus ist wann sanierungsbedürftig?

Die ver­schie­denen Ge­bäude­be­reiche altern unter­schied­lich schnell. Aus diesem Grund ist es hilf­reich, sich über das „Verfalls­datum“ der ein­zelnen Anlagen und Bau­teile zu er­kun­digen. Damit fällt es Ihnen leichter, den Sa­nierungs­auf­wand für die nächs­ten Jahre und Jahr­zehnte realis­tisch ein­zu­schätzen. Generell gilt: Je früher Sie Schäden erkennen und die Wohnung oder das Haus sanieren, umso geringer ist in der Regel der Aufwand.

Die nach­folgende Liste zeigt Ihnen die durch­schnitt­liche Halt­bar­keit für bei­spiel­haft auf­ge­führte Ge­bäude­be­reiche wie Fassaden­ver­klei­dungen, Böden und vieles mehr an. Diese An­gaben dienen Ihnen als erste Orien­tierung – ab­hängig von der Material­qualität, der Nutzung des Gebäudes und der bis­herigen In­stand­halt­ung können die Sa­nierungs­inter­valle ab­weichen. Unabhängig davon, ob Sie Handwerker engagieren oder Eigenleistungen vornehmen.

Bauteil / technische Anlagen Wie lange haltbar?
Rohbau (Beton und Ziegel) 80 bis 150 Jahre
Fenster und Türen 20 bis 50 Jahre
Dach 40 bis 60 Jahre
Fassadenverkleidungen 5 bis 25 Jahre
Laminatboden 10 Jahre
Außendämmung 40 bis 60 Jahre
Heizungsanlage 20 bis 30 Jahre
Heizkörper 15 bis 30 Jahre
Wasserleitungen 30 bis 50 Jahre
Sanitäranlagen im Bad 15 bis 25 Jahre
Elektroleitungen 30 bis 40 Jahre
Tapeten 10 bis 15 Jahre
Kücheneinrichtungen 25 bis 40 Jahre

Haus modernisieren – wo fange ich an?

Eine Ge­bäude­sa­nierung ist eine kost­spielige An­gelegen­heit, aber oftmals not­wendig. Denn mit den richtigen In­vesti­tionen er­halten Sie Ihr Eigen­heim. Eine Moder­nisierung wirkt sich einerseits auf den Immo­bilien­wert und anderer­seits auf die Energie­effi­zienz sowie den Wohn­komfort aus.

Ein Gebäude von der Tür­schwelle bis zum Dach­ziegel komplett zu sanieren, ist aller­dings sehr aufwendig und in den meisten Fällen auch nicht nötig. Viel­mehr ist ein schritt­weiser Sa­nierungs­fahr­plan oftmals die beste Lösung. Sprich: ein Haus nach und nach zu reno­vieren. Hierbei spielt die Reihen­folge eine wichtige Rolle. Wenn Sie zum Beispiel erst die Fassade neu streichen und dann ein Jahr später die Haus­dämmung er­neuern möchten, fallen die Kosten doppelt an. Darüber hinaus kann es sinnvoll sein, ge­eignete Einzel­maß­nahmen mit­einan­der zu kom­binieren – um damit ins­gesamt kosten­effektiv zu sanieren. Das gilt auch, wenn Sie Arbeiten und Reno­vierungen an Ihrer Eigen­tums­wohnung planen, wenn­gleich die Fassade hier nicht in Eigen­regie erneuert werden kann. Denn diese ist dann bei­spiels­weise Ge­mein­schafts­eigen­tum.

Schritt für Schritt ein Haus sanieren

Ein pauschaler Sa­nierungs­plan für Immo­bilien existiert nicht – jedes Gebäude ist indi­vi­duell. Wann Sie Ihr Haus oder Ihre Eigen­tums­wohnung moder­nisieren sollten, richtet sich nach dem tat­säch­lichen Sa­nierungs­bedarf und Ihren Mög­lich­keiten. Neben tech­nischen Kriterien kommt es generell auch darauf an, ob die geplanten Maß­nahmen wirt­schaft­lich sind. Holen Sie sich daher in jedem Fall den Rat von Experten oder Expertinnen, egal, wie groß oder klein Ihr Sa­nierungs­vor­haben ist. Ge­eignete Experten wie Bau­ingenieure, Archi­tekten etc. helfen Ihnen dabei, teure Fehler zu ver­meiden.

Tipp

Der Sa­nierungs­konfi­gura­tor des Bundes­minis­teriums für Wirt­schaft und Klima­schutz bietet Ihnen einen guten Anhalts­punkt, welche Sa­nierungs­maß­nahmen möglich sind und was für Kosten dabei in etwa anfallen.

Ein Sanierungskonzept erstellen

Ein Sa­nierungs­kon­zept legt fest, welche Maß­nahmen in welcher Reihen­folge durch­zu­führen sind. Wenn es um die Moder­nisierung von Immo­bilien geht, gilt immer die einfache Faust­regel: von außen nach innen sanieren. Eine Ge­bäude­sanierung lässt sich dabei grob in vier Etappen einteilen:

  1. Ge­bäude­hülle (Wärme­dämmung, Fenster und Türen)
  2. Dach, Keller­decke und Estrich­boden
  3. Heizung und andere tech­nische Anlagen
  4. Innen­ausbau (Küche, Bade­zimmer, Böden etc.)

Weshalb die richtige Reihen­folge ent­schei­dend ist, ver­deut­licht dieses einfache Beispiel: Wenn Sie die Ge­bäude­hülle ener­getisch ver­bessern, sinkt der Energie­bedarf der Immo­bilie. Dem­ent­sprechend ändern sich die An­forderungen an die Heizungs­anlage. Daher ist es in vielen Fällen der beste Weg, erst die Haus­dämmung zu erneuern und danach den Heizungs­tausch mit optimal di­men­sio­nierter Anlage vor­zu­nehmen.

Finanzierung sichern und Förderungen beantragen

Viele Sa­nierungs­maß­nahmen sind förder­fähig, darunter fallen beispiels­weise der Aus­tausch von Fenstern und der Einbau einer Hybrid­heizung. Infor­mieren Sie sich daher früh­zeitig, welche Förder­pro­gramme für Ihr Sa­nierungs­projekt infrage kommen – dazu gehört zum Beispiel die Bundes­förderung für effiziente Gebäude (BEG) bei der KfW.

Wichtig: Beantragen Sie die Förderung, bevor Sie mit den Maß­nahmen beginnen. Die meisten Förder­angebote setzen außer­dem voraus, dass Energie­berater das Projekt begleiten.

Tipp

Staat­liche Förder­mittel lassen sich perfekt mit einem Kredit verknüpfen – wie dem flexibel einsetz­baren Mo­derni­sierungs­kredit der Postbank.

Eigentumswohnung oder Haus sanieren – Tipps & Antworten auf häufige Fragen

Günstig ein Haus moder­nisieren oder eine Eigen­tums­wohnung sanieren – das ist gar nicht so einfach. Wir haben Ihnen hier ein paar hilf­reiche Tipps zu­sammen­ge­stellt, die Ihnen bei der Sa­nierungs­planung nützlich sind.

Welche Arbeiten kann ich selbst erledigen, was ist Aufgabe für den Profi?

Wer gerne selbst am Haus werkelt, ent­scheidet sich oftmals dafür, einige Sa­nierungs­maß­nahmen in Eigen­regie durch­zu­führen. Eigen­leistungen sind eine gute Idee und sparen Bau­kosten – sofern Sie für die Arbeiten aus­reichend Zeit haben und hand­werkliche Er­fahrung mit­bringen. Manche Bau­maß­nahmen gehören aller­dings un­bedingt in die Hände einer Fach­firma. Beispiele dafür sind Rege­lungen für Brand­schutz­maß­nahmen und elek­trische Anlagen. Stimmen Sie sich daher am besten mit den Hand­werker:innen ab, welche Arbeiten Sie selbst über­nehmen können.

Wie viel darf eine Sanierung kosten?

Holen Sie grund­sätzlich mehrere An­gebote ein, Preis­differen­zen von zehn Prozent und mehr sind nicht unüblich. Für den Laien ist es häufig schwer ein­zu­schät­zen, was die ein oder andere Maß­nahme kostet.

Was ist zu beachten, wenn ich eine Eigentumswohnung saniere?

Wenn Sie eine Eigen­tums­wohnung besitzen, gehören Sie der Wohnungs­eigen­tümer­ge­mein­schaft (WEG) an. Um Sa­nierungen am ge­mein­schaft­lichen Eigen­tum wie etwa die Ge­bäude­fassade durch­zu­führen, benötigen Sie daher die Zu­stimmung der anderen Eigen­tümer – seit der WEG-Reform 2020 ist dafür eine einfache Mehr­heit aus­reichend. Falls Sie nur Maß­nahmen am Sonder­eigen­tum (Ihrer Wohnung selbst) planen, haben Sie dagegen weitest­gehend freie Hand. Es ist zudem möglich, Maß­nahmen zum Ein­bruch­schutz und einen barriere­freien Aus- und Umbau (bei­spiels­weise Roll­stuhl­rampe zur Wohnung) auf eigene Kosten vor­zu­nehmen.