Wertpapiere: Sicherheit bei der Geldanlage?

Das Thema sichere Geldanlage hat für Sparer und Anleger in Deutschland seit jeher eine große Bedeutung. Und wie es aussieht, wird dies auf absehbare Zeit auch so bleiben – die Risikoaversion hat zwar in den vergangenen Jahren abgenommen, sie ist jedoch immer noch hoch. Nach einer im Dezember 2020 veröffentlichten Umfrage des Bankenverbands ist der großen Mehrheit der Bundesbürger Sicherheit beim Geldanlegen sogar wichtiger als die Rendite.

Unser Tipp

Das Wertpapierangebot der Postbank

Wie viel Risiko wollen Sparer eingehen?

- 58 Prozent der Befragten sind „gar nicht“ bereit, für höhere Renditechancen auch ein höheres Risiko einzugehen.

- 27 Prozent wären „eher nicht“ bereit, für höhere Renditechancen auch ein höheres Risiko einzugehen.

- 12 Prozent können sich „gut“ vorstellen, für höhere Renditechancen auch ein größeres Risiko in Kauf zu nehmen.

- Nur 3 Prozent können sich „sehr gut“ vorstellen, für höhere Renditechancen auch ein größeres Risiko in Kauf zu nehmen.

Wohl auch deshalb scheuen viele Sparer selbst in Zeiten extrem niedriger Zinsen die Umschichtung ihres Anlagekapitals von klassischen Sparprodukten, die als sichere Geldanlage gelten, in andere Anlageformen wie Wertpapiere. Oft zu Unrecht, denn wer klug anlegt, kann auch bei weniger sicheren Anlageformen die Risiken begrenzen und seine Renditechancen spürbar erhöhen.
Im Folgenden lesen Sie, welche Sicherheit Ihnen die wichtigsten Anlagemöglichkeiten im Hinblick auf Kapitalerhalt und Erträge bieten können.

1. Anlagemöglichkeit: Sparbuch, Fest- und Tagesgeld

Aspekt Kapitalerhalt

Alle deutschen Banken sind der gesetzlichen Entschädigungseinrichtung angeschlossen. So garantiert auch die Postbank den Kunden einen Entschädigungsanspruch. Geschützt werden Einlagen auf Girokonten, Termingelder und Spareinlagen. Die gesetzliche Einlagensicherung schützt seit dem 1. Januar 2011 pro Person bis 100.000 Euro der Einlagen.

Zusätzlich gehört die Postbank dem freiwilligen Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken an, der seit dem Jahr 1976 existiert und durch regelmäßige Zahlungen aller 180 teilnehmenden Banken gespeist wird. Dies bedeutet praktisch die volle Sicherung sämtlicher Einlagen über die gesetzliche Höchstgrenze von 100.000 Euro hinaus. Geschützt sind die Guthaben jedes einzelnen Kunden bis zu einer Höhe von 20 Prozent des maßgeblich haftenden Eigenkapitals der Postbank. Dies wird als Sicherungsgrenze bezeichnet. Die Sicherungsgrenze der Postbank beträgt 1,24 Milliarden Euro (Stand: 2019). Das bedeutet konkret: Pro Kunde sind die Einlagen bei der Postbank bis zu 1,24 Milliarden Euro abgesichert. Dieser Schutz umfasst alle „Nichtbankeneinlagen“, also die Guthaben von Privatpersonen, Unternehmen und öffentlichen Stellen. Bei den geschützten Einlagen handelt es sich im Wesentlichen um Sichteinlagen (Giro- und Tagesgelder), Termingelder (Festgelder), Spareinlagen (Sparkonten) und auf den Namen des Inhabers lautende Sparbriefe.
Detaillierte Informationen zum Thema Einlagensicherung finden Sie auch auf der Internetseite des Bundesverbandes deutscher Banken unter www.bankenverband.de/Einlagensicherung.

Tipp

Tipp: Ausländische Banken gehören, auch wenn diese in Deutschland aktiv sind, nicht zwangsweise einem der deutschen Einlagensicherungssysteme an. Informieren Sie sich deshalb vor der Eröffnung eines Spar- oder Festgeldkontos genau, wie es um die Einlagensicherung im Herkunftsland der Bank bestellt ist.

2. Anlagemöglichkeit: Wertpapiere

Aspekt Erträge

Während bei festverzinslichen Einlagen (z. B. Festgeld) die Zinsen über die gesamte Laufzeit garantiert werden, kann die Verzinsung bei variabel verzinsten Einlagen (z. B. Sparbuch oder Tagesgeld) im Zeitverlauf von der Bank angepasst werden. Bei Sparplänen mit variablem Zinssatz und Bonusvereinbarung sind die Banken verpflichtet, die Vorgaben für künftige Zinsanpassungen konkret festzulegen (Zinsänderungsklausel): Die Zinsentwicklung muss sich hier an einem konkreten Referenzzinssatz orientieren.

Um Spar- und Anlageprodukte wirtschaftlich anbieten zu können, muss die Postbank bei der Festlegung der Konditionen stets die Entwicklung des Geld- und Kapitalmarkts berücksichtigen. Das gesamte Zinsniveau ist in den letzten Jahren aufgrund der europäischen Staatsschuldenkrise und der damit verbundenen Leitzinssenkungen der Europäischen Zentralbank auf ein historisches Tief gesunken. Entsprechend mussten auch die Zinssätze für die Postbank Sparprodukte angepasst werden.

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Geldanlage in Wertpapieren

Kategorie Aktien: Chancen und Risiken individuell einschätzen

Aspekt Kapitalerhalt

Eine Garantie auf Kapitalerhalt gibt es bei einer Aktienanlage nicht. Der Börsenkurs kann – unabhängig vom tatsächlichen Zustand des Unternehmens – sinken und so dem Aktionär Verluste bescheren. Geht das emittierende Unternehmen insolvent, droht im schlimmsten Fall ein Totalverlust des Anlagekapitals. Das Risiko trägt allein der Aktionär. Aktien im Rahmen einer Investmentfondsanlage sind aufgrund der breiten Risikostreuung einer Fondsanlage in der Regel weniger riskant als der Kauf einzelner Aktien und bieten damit eine höhere Stabilität für den Anleger.

Aspekt Erträge

Aktien oder Aktienfonds sind die potenziell ertragreichste Anlageform. Die Erträge einer Aktienanlage können sich zum einen aus Dividendenausschüttungen, zum anderen aus Kursgewinnen ergeben. Garantien gibt es für beides aber nicht.

Kategorie Klassische Anleihen: Anlage persönlich bewerten und abwägen

Aspekt Kapitalerhalt

Klassische Anleihen mit Zinskupon, also einem festen oder variablen Nominalzins, sehen die Rückzahlung des vollen Nennwerts am Laufzeitende vor. Das Anlagekapital ist aber im Insolvenzfall des Emittenten nicht vor Totalverlust geschützt. Generell gehören Staats- und Unternehmensanleihen zu den vergleichsweise sicheren Geldanlagen. Die entscheidende Größe für die Beurteilung der Sicherheit von Anleihen ist die Bonität (= Kreditwürdigkeit) des ausgebenden Staates bzw. Unternehmens. Je besser die Bonität, desto größer die Sicherheit und desto niedriger die Rendite.

Bundesanleihen etwa bieten dank der erstklassigen Bonität der Bundesrepublik Deutschland als Emittentin einen sehr guten Schutz. Staaten und Unternehmen mit niedrigerer Bonität haben dagegen ein zum Teil weit höheres Ausfallrisiko. Wie hoch dieses Risiko ist, können Sie anhand des Ratings sehen, einem der wichtigsten Indikatoren bei der Beurteilung der Bonität einer Anleihe. Je besser das Rating, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass der Emittent seinen Zins- und Tilgungsverpflichtungen ordnungsgemäß nachkommt.

Unternehmen verfügen in der Regel nicht über die Bonität solider Staaten. Daher sind Unternehmensanleihen ein im Vergleich mit Staatsanleihen riskanteres Investment. Eine Zahlungsunfähigkeit eines Unternehmens ist nie auszuschließen. Aus diesem Grund werfen Unternehmensanleihen gewöhnlich auch höhere Zinsen ab als Staatsanleihen. Staaten verfügen dagegen im Normalfall über stetige Steuereinnahmen. Nur im Fall eines Staatsbankrotts steigt die Gefahr, Zinserträge und womöglich sogar das verliehene Geld teilweise oder ganz zu verlieren. Wie bei Aktien gilt auch bei Anleihen: Deutlich sicherer ist aufgrund der Risikostreuung die Investition im Rahmen einer Fondsanlage.

Aspekt Erträge

Anleihen können auf zwei Arten Ertrag bringen:

  • zum einen durch Wertsteigerungen während der Laufzeit (Differenz zwischen Ankaufs-/Ausgabepreis und Verkaufs-/Rücknahmepreis),
  • zum anderen durch Zinszahlungen durch den Emittenten. Klassische festverzinsliche Anleihen haben eine gleichbleibende feste Verzinsung über die gesamte Laufzeit. Die Höhe des Zinssatzes richtet sich einerseits nach dem marktüblichen Zinsniveau zum Zeitpunkt der Herausgabe der Anleihe, andererseits nach dem Rating (Bonitätsnote) des Schuldners.

Variabel verzinsliche Anleihen (sog. Floating Rate Notes) gewähren keinen festen, sondern einen variablen Zinsertrag. Der Zinssatz wird in regelmäßigen Abständen (meist alle 3 bis 6 Monate) an den marktüblichen Zinssatz angepasst. Dieser Zinssatz orientiert sich an einem Referenzzinssatz, meist an Geldmarktsätzen wie EURIBOR (European Interbank Offered Rate) oder LIBOR (London Interbank Offered Rate).

Kategorie Offene Investmentfonds: zuverlässige Anlagemöglichkeiten

Aspekt Kapitalerhalt

Grundsätzlich ist das Verlustrisiko bei der Geldanlage in offene Investmentfonds niedriger als bei Einzelkäufen von Aktien und/oder anderen Wertpapieren. Denn ein Fonds investiert immer in verschiedene Werte und gegebenenfalls auch Anlageklassen. Der Verbraucherschutz bei der Fondsanlage ist im Kapitalanlagegesetzbuch geregelt. Überwacht wird der deutsche Fondsmarkt von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).

Investmentfonds werden von Fondsgesellschaften aufgelegt und verwaltet. Meldet eine Fondsgesellschaft Insolvenz an, ist das Geld der Anleger davon nicht direkt betroffen. Denn das im Fonds angelegte Kapital ist als vom Firmenvermögen getrenntes Sondervermögen insolvenzgeschützt. Die Fondsgesellschaften dürfen dieses Sondervermögen auch nicht selbst verwahren. Diese Aufgabe übernimmt die Depotbank.

Eine Garantie für den Kapitalerhalt gibt es auch bei Investmentfonds in der Regel nicht. Ausnahme: Garantiefonds. Hier erhalten Sie am Ende einer definierten Laufzeit von der Investmentfondsgesellschaft einen garantierten Mindestwert zurück. Die Fondsgesellschaft investiert dafür einen großen Teil Ihres eingezahlten Geldes in sehr sichere Geldanlagen. Das restliche Kapital wird so angelegt, dass es höhere Gewinne erwirtschaften kann, wenn die Märkte sich gut entwickeln. Sollten die Kurse fallen, reicht das sicher angelegte Kapital aus, um Ihnen den zum Laufzeitende garantierten Mindestwert auszuzahlen. Bei Veräußerung der Fondsanteile vor Erreichen des Garantietermins besteht keine Garantie. Dann kann der Mindestanteilwert unterschritten werden.

Aspekt Erträge

Es hängt von der Anlagepolitik und dem Charakter eines Fonds ab, ob und in welchem Umfang die Erträge des Fonds ausgeschüttet werden. Dies ist in den jeweiligen Anlagebedingungen geregelt. Die Ausschüttung setzt sich zum Beispiel aus vom Investmentfonds erwirtschafteten Zinsen und Dividenden sowie realisierten Kursgewinnen zusammen.
Bei Ausschüttungsfonds erhält der Anteilsinhaber in der Regel jährlich eine Ausschüttung. Der Anteilspreis des Investmentfonds vermindert sich dann am Ausschüttungstag um diesen Betrag. Bei thesaurierenden Investmentfonds werden die Erträge nicht ausgeschüttet. Das Fondsmanagement verwendet sie stattdessen zum Erwerb weiterer Vermögenswerte.

Gut zu wissen: Bei Streit hilft der Ombudsmann

Alle Fondsgesellschaften sind dazu verpflichtet, ausschließlich im Interesse ihrer Anleger zu handeln. Dass diese Regeln eingehalten werden, insbesondere bei der Behandlung des Sondervermögens, wird von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) überwacht. Sollte es aber zu Streitigkeiten im Zusammenhang mit der Investition kommen, dann kann man den unabhängigen Ombudsmann des Deutschen Fondsverbandes BVI zur Klärung der Streitigkeit einschalten lassen.

 

Bitte beachten Sie

Jede Geldanlage ist mit Risiken verbunden. Mit den Renditechancen einer Anlage, steigen auch ihre Risiken. Je nach Wahl des Wertpapierprodukts ist insbesondere mit Kurs- bzw. Volatilitätsrisiken, Risiken der Bonität, der Liquidität, der Zinsänderung, der Währung und der Länder sowie steuerlichen Risiken zu rechnen.

Über die speziellen Risiken des jeweiligen Wertpapierprodukts informieren Sie die gesetzlich vorgeschriebenen Verkaufsunterlagen. Diese sind auf www.postbank.de abrufbar, wenn Sie dort die ISIN/WKN des Produktes eingeben.