Betrüger geben sich am Telefon als Polizeibeamter oder Kriminalkommissar aus, um an Ihr Geld zu kommen.
So läuft der Betrugsversuch ab
Der Anruf des falschen Polizeibeamten erfolgt häufig mit manipulierter Rufnummer „110“.
Um die Glaubwürdigkeit zu erhöhen, manipulieren die Täter die Anzeige der Telefonnummer, so dass anstelle der Telefonnummer des Betrügers als Anruferkennung die 110 oder die Rufnummer Ihrer örtlichen Polizeidienststelle angezeigt wird.
Achtung: Diese Anzeige ist manipuliert!
Die Betrüger verfügen über verschiedene Maschen, um Ihnen Ihr Geld zu entlocken. Durch geschickte Gesprächsführung versuchen die Betrüger, an Informationen über Bankkonten, Bargeld und weitere Vermögenswerte zu kommen.
Varianten
Zum Beispiel gaukeln die Betrüger vor, dass Ihr Bargeld und Ihre Vermögenswerte durch Einbrecher- oder Betrüger-Banden in Gefahr sind. Oder aber, dass die vermeintliche Polizei einen Einbrecher festgenommen hat und nun um Ihre Mithilfe bittet, um weitere Komplizen aufzudecken.
Zu Ihrer Sicherheit verlangen die Betrüger von Ihnen, dass Sie Schmuck und Bargeld an den vermeintlichen Polizeibeamten übergeben. Auch Vermögenswerte aus Bankschließfächern und Bankkonten sollen Sie aushändigen.
Achtung: Gehen Sie auf keinen Fall auf die Forderungen des Anrufers ein!
Um den Betrug ungehindert durchführen zu können und Ihr Vertrauen in die Bankmitarbeiter zu beeinträchtigen, behaupten die Betrüger, dass die Bankmitarbeiter ebenfalls Mitglieder der Betrüger-Bande sind.
Zudem fordern die Betrüger von Ihnen während der vermeintlichen Ermittlungen absolute Verschwiegenheit.
Alternativ zur persönliche Übergabe der Vermögenswerte verschaffen sich die Betrüger Zugriff auf Ihr Bankkonto.
Durch geschickte Gesprächsführung entlocken die Betrüger Ihnen zum Beispiel die Zugangsdaten zu Ihrem Online-Banking.
Hierfür fragen die Betrüger am Telefon Postbank ID und Passwort ab. Zusätzlich benötigen die Betrüger Zugriff auf Ihr bestehendes Legitimationsverfahren, um sich im Banking anmelden zu können. Dies können BestSign, chipTAN oder mobileTAN sein.
Als nächstes bewegen die Betrüger Sie dazu, je nach Legitimierungsverfahren, das benötigte BestSign-Passwort einzugeben, per Fingerabdruck oder Gesichtserkennung den Login-Auftrag zu bestätigen oder die TAN im Online-Banking einzugeben bzw. am Telefon preiszugeben.
Achtung: Geben Sie niemals Zugangsdaten und TANs weiter!
Nachdem sich die Betrüger Einsicht ins Online-Banking verschafft haben, führen diese Limit-Änderungen, Umbuchungen und Zahlungsaufträge aus. Auch die hierfür notwendigen Legitimationen versuchen die Betrüger, Ihnen am Telefon zu entlocken.
Als weitere alternative Vorgehensweise legen die Betrüger ohne Ihr Wissen ein neues Legitimationsverfahren an und überreden Sie, die Aktivierung des neuen Verfahren durchzuführen oder den benötigten Freischaltcode an die Betrüger weiterzugeben. In den meisten Fällen ist dies ein neues BestSign-Verfahren.
Hierdurch erhalten die Betrüger uneingeschränkten Zugriff auf Ihr Konto.
In einigen Fällen drängen die Täter darauf, eine Fernwartungssoftware auf Ihrem PC oder mobilen Endgerät zu installieren. Diese ermöglicht den Betrügern Ihre Handlungen zu beobachten und die Steuerung Ihres PCs zu übernehmen, um Sie gezielt zu beeinflussen.
Teilweise versuchen die Betrüger auch, Ihnen die Zugangsdaten zum Telefon-Banking zu entlocken oder Sie dazu zu bewegen, beleghafte Überweisungen aufzugeben.
Achtung: Folgen Sie den Anweisungen nicht!
Das Ziel ist immer das gleiche: Der Betrüger will an Ihr Geld kommen.
Informieren Sie sich und lesen Sie auch den Artikel „Betrug durch falsche Polizei am Telefon“.
Wichtige Sicherheitshinweise
- Die Polizei ruft niemals unter der Notrufnummer 110 an.
- Die Polizei fordert Sie niemals am Telefon auf, Banküberweisungen oder Bankabhebungen durchzuführen.
- Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen und beenden Sie das Gespräch sofort.
- Lassen Sie sich Namen und Dienststelle des Anrufers geben. Polizisten in ziviler Kleidung weisen sich mit einem Dienstausweis aus. Polizisten haben Verständnis dafür, dass man bei der Polizeizentrale nachfragt und sich über den Vorfall vergewissert. Suchen Sie selber die Telefonnummer der Polizei heraus.
- Verständigen Sie bei verdächtigen Vorfällen umgehend die 110 oder Ihre örtliche Polizeidienststelle. Rufen Sie nicht über die am Telefon angezeigte Nummer zurück, sondern wählen Sie diese erneut.
- Prüfen Sie bei Freigabe von Transaktionen immer sorgfältig, ob die Transaktionsdaten (IBAN des Empfängers und Betrag), die Ihnen in der SMS, per BestSign oder chipTAN angezeigt werden, korrekt sind. Diese Daten werden an die Postbank übermittelt. Mit diesen Daten wird Ihre Transaktion ausgeführt. Egal, was Ihnen jemand am Telefon erzählt.
Haben Sie bereits versehentlich Ihre Daten einem Dritten preisgegeben, kontaktieren Sie uns bitte umgehend unter der kostenlosen Rufnummer 0800 1008906, damit wir Ihr Konto sperren können. Sie erhalten dann neue Zugangsdaten für Ihr Online- oder Telefon-Banking.