- Durch einen Anbieterwechsel lassen sich die Strom- und Gaskosten im Haushalt senken – bei höherem Verbrauch oft um mehrere hundert Euro pro Jahr.
- Vergleichsportale machen es einfacher, sich einen Überblick über die Preise und weitere Konditionen zu verschaffen.
- Wir geben Ihnen Tipps, welche Punkte bei der Anbietersuche wichtig sind und wie Sie den passenden Strom- oder Gasanbieter finden.
Anbietervergleich für Strom und Gas – worauf achten?
Strom- und Gasanbieter finden: 5 Tipps
Es kann sich lohnen, die Tarife zu vergleichen und zu einem günstigen Energieversorger zu wechseln. Denn die Grund- und Arbeitspreise unterscheiden sich je nach Region und Anbieter mitunter erheblich. Gerade die Grundversorgung ist häufig teurer als andere Verträge.
Darüber hinaus können Sie mit kleinen Maßnahmen im Haushalt selbst die Energiekosten senken. Dies sind beispielsweise die Raumtemperatur anpassen, einen Sparduschkopf installieren, mit Deckel auf dem Topf kochen und vieles mehr.
Tipp 1: Jährlichen Energieverbrauch ermitteln
Generell gilt bei Strom und Gas: Je höher der Verbrauch ist, desto mehr lässt sich durch einen Anbieterwechsel sparen. Um das Sparpotenzial zu berechnen, brauchen Sie daher Ihre tatsächlichen Verbrauchswerte. Oftmals finden Sie auch auf den Rechnungen den „normal errechneten Durchschnittsverbrauch“ für den jeweiligen Personenhaushalt. Verbrauchen Sie über „normal“, dann sollten Sie sich Gedanken machen, wo die Energiefresser in Ihrem Haushalt zu finden sind. Gleichzeitig könnte ein Wechsel zu einem anderen Anbieter sinnvoll sein, wodurch Sie ggf. viel Geld sparen können.
Den Verbrauch finden Sie auf Ihrer Jahresabrechnung. Falls Sie weder eine aktuelle Rechnung noch Fotos vorheriger Zählerstände haben, können Sie den Energieverbrauch schätzen. Je nach Haushaltsgröße fällt der durchschnittliche Stromverbrauch wie folgt aus:
- Single-Haushalte: ca. 1.400 kWh
- Paare: ca. 2.000 kWh
- Familien mit Kindern/Mehrpersonenhaushalt: ca. 2.500 kWh bis 3.000 kWh
Der Gasverbrauch lässt sich schnell anhand der Wohnungsgröße schätzen. Multiplizieren Sie dazu die Fläche Ihrer Wohnung in m2 mit 160 kWh bzw. 140 kWh (ohne Warmwasseraufbereitung).
Tipp 2: Jährlich Preise vergleichen
Strom- und Gasverträge haben meist eine Laufzeit von einem Jahr, teilweise auch länger. Halten Sie die Kündigungsfristen im Blick und vergleichen Sie frühzeitig die Tarife. Erhöht Ihr Energieversorger die Preise, können Sie von Ihrem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen.
Tipp 3: Dynamische Tarife
Ein dynamischer Stromtarif empfiehlt sich in der Regel nur für Haushalte, die eine intelligente Wallbox haben. Gut zu wissen: Bei einem dynamischen Stromtarif steht der Preis nicht fest, sondern ist an die europäische Strombörse (EPEX Spot Markt) gekoppelt. Aus diesem Grund kann sich der Preis jederzeit ändern.
Tipp 4: Preisgarantie
Bei einem Tarif mit Preisgarantie sind Sie für einen bestimmten Zeitraum vor Preiserhöhungen geschützt. Schauen Sie hierbei genau nach, ob die Garantie für den vollen Preis gilt oder nur für einzelne Bestandteile. Der Grund- und Arbeitspreis kann bei solchen Tarifen höher ausfallen. Sinken die Energiepreise, bleiben die vereinbarten Konditionen bestehen und Sie können keine Einsparungen erzielen. Deshalb lohnt sich eine Preisgarantie nicht in jedem Fall.
Tipp 5: Kombitarife für Strom und Gas
Kombitarife sind praktisch, da Sie nur einen Vertrag haben. Bei einigen Anbietern bekommen Sie zudem einen einmaligen Rabatt, wenn Sie einen gemeinsamen Vertrag für Strom und Gas abschließen. Sie sind damit allerdings an den Energieversorger gebunden und können beispielsweise nicht ohne Weiteres in einen anderen Strom- oder Gastarif wechseln.
Vergleich der Strom- und Gastarife: Worauf achten?
Vergleichsportale für Strom und Gas ermöglichen es Ihnen, verschiedene Energieversorger in Ihrer Region zu vergleichen und das beste Angebot zu finden. Bei vielen Tarifen können Sie dann gleich den Wechsel beantragen. Wichtig ist dabei: Ein günstiger Preis ist nicht alles. Lesen Sie hier, welche Kriterien eine Rolle spielen und wie Sie den Vergleich an Ihre Wünsche anpassen können. Fragen Sie auch bei Ihrem bestehenden Anbieter nach neuen Angeboten. Oftmals gibt es Aktionen und neue Preismodelle.
Arbeits- und Grundpreis
Die Energiepreise setzen sich aus einem monatlichen Grundpreis und dem verbrauchsabhängigen Arbeitspreis pro kWh zusammen. Einige Energieversorger bieten Tarife ohne Grundgebühr an, dafür besteht aber ein Mindestverbrauch. Sie sollten Ihren Jahresverbrauch daher genau kennen, um nicht mehr als nötig zu bezahlen.
Laufzeit
Eine Laufzeit von bis zu 12 Monaten gibt Ihnen die Möglichkeit, Ihren Vertrag flexibel zu wechseln. Diese Option kann sich besonders bei sinkenden Strompreisen auszahlen. Bei langen Laufzeiten sind die Energiepreise oft etwas günstiger. Ein Vertrag über eine gewisse Laufzeit oder Verträge mit einer Preisgarantie bieten Ihnen Kosten- und Planungssicherheit.
Tipp
Je nach Vergleichsplattform gibt es bei der Suche in der Regel verschiedene Filtermöglichkeiten. Diese helfen z. B. bei der Suche nach Ökostromtarifen, sofort online abschließbaren Tarifen oder der Wahl von Tarifen ohne Bonuszahlung. So können Sie sich Ihre Suche perfekt an Ihre Bedürfnisse anpassen.
Bonus einberechnen
Energieversorger locken oftmals mit einem Neukundenbonus oder Prämien. Diese Preisvorteile machen den Vertrag nur im ersten Jahr günstiger. Um die Jahreskosten transparent vergleichen zu können, lassen Sie keine Boni einberechnen und vergleichen – sofern Sie es möchten auch für die Folgejahre.
Hohe Kundenzufriedenheit
Bewertungen sind nur bedingt aussagekräftig. Die Verbraucherzentrale weist darauf hin, dass eine „hohe Kundenzufriedenheitsquote“ nur durch über das Portal abgeschlossene Verträge zustande kommt. Dabei handelt es sich also um Tarife, für die das Vergleichsportal eine Provision beim Wechsel erhält.
Tarif pro Anbieter
Wenn Sie die Liste auf einen Tarif pro Anbieter beschränken, erhalten Sie eine bessere Übersicht. Oftmals bestehen zwischen den einzelnen Tarifen eines Energieversorgers keine wesentlichen Unterschiede.
Stromtarif: Worauf achten?
Bei Stromtarifen können sich Haushalte außerdem aussuchen, ob der Tarif nachhaltigen Ökostrom enthalten soll. Doch diese Tarife haben nicht immer einen nachweisbaren Klimanutzen. Informieren Sie sich daher beim Energieversorger und halten Sie gezielt Ausschau nach anerkannten Labels, wie dem Grüner-Strom-Label oder dem ok-Power-Label.
Gastarif: Worauf achten?
Wie auch bei Strom gibt es klimafreundliche Gastarife. Je nach Anbieter nennt sich das Ökogas oder Klimagas. Dahinter stecken üblicherweise Tarife, die sich durch ihren hohen Anteil an Biogas auszeichnen. Das schließt konventionell gewonnenes Erdgas allerdings nicht aus. Gasanbieter leisten z. B. CO2-Kompensationen, mit denen Windkraftanlagen und weitere Projekte finanziert werden. Produkte mit reinem Biogas sind dagegen selten.
Fazit: Wie vergleiche ich Strom- und Gasanbieter?
Über Vergleichsportale können Sie die Tarife für Strom und Gas innerhalb weniger Minuten vergleichen. Geben Sie dazu Ihre Postleitzahl und Ihren Jahresverbrauch an. So stellen Sie sicher, dass sich die Tarife optimal vergleichen lassen. Passen Sie auch die Filter nach Bedarf an und deaktivieren Sie Boni, eine „hohe Kundenzufriedenheit“ sowie „nur direkt abschließbare“ Verträge. Für die meisten Haushalte ist ein Fixpreistarif die richtige Wahl. Dynamische Tarife kommen vorwiegend für Kunden infrage, die z. B. ihr E-Auto zu Hause laden und preisgünstige Zeiten nutzen möchten.