- Damit es im Homeoffice rund läuft, kommt es vor allem auf eine ergonomische Einrichtung und ein paar Tipps rund um die eigene Arbeitsorganisation an.
- Wir stellen Ihnen Ideen für das perfekte Set-up am heimischen Arbeitsplatz vor: vom Schreibtisch über den Bildschirm bis hin zur Beleuchtung.
- Erfahren Sie auch, wie Sie eine optimale Balance zwischen Beruf, Familie und häuslichen Pflichten finden.
Homeoffice – Einrichten, Work-Life-Balance & mehr
Homeoffice – ein Arbeitsmodell mit Zukunft
Egal, ob es um Kosteneinsparungen, Mitarbeiterzufriedenheit oder Attraktivität als Arbeitgeber in Zeiten des Fachkräftemangels geht: Für Unternehmen gibt es verschiedene Gründe, weshalb sie ihren Beschäftigten die Möglichkeit zum Homeoffice anbieten. Viele Firmen streben dabei ein hybrides Arbeitsmodell an – also die Kombination aus bürobasiertem und heimischem Arbeitsplatz.
Ein gesetzliches Recht auf Homeoffice gibt es zwar bislang nicht. Doch auch ohne Homeoffice-Pflicht setzen weiterhin viele Unternehmen auf flexible Arbeitsmodelle: Knapp 25 Prozent der Beschäftigten in Deutschland sind zumindest teilweise aus dem Homeoffice tätig, wie die aktuelle Konjunkturumfrage (Februar 2025) des ifo Instituts verrät. Davon profitieren insbesondere Mitarbeitende im Dienstleistungssektor.
Homeoffice einrichten – Ideen und Tipps für die Ausstattung
Wie auch im Büro gilt die Empfehlung: Ein ordentlich und praktikabel eingerichtetes Homeoffice ist der ideale Ort für produktives Schaffen. Hier fällt es Ihnen leichter, sich zu konzentrieren und ungestört zu arbeiten. Ergonomie am Arbeitsplatz beugt zudem typischen Beschwerden wie Rückenschmerzen und Müdigkeit vor.
Schreibtisch mit Höhenverstellung
Der Dreh- und Angelpunkt für jeden Arbeitsplatz ist ein höhenverstellbarer Schreibtisch. Wenn Sie lange Stunden im Homeoffice verbringen, kann auch ein Sitz-Steh-Schreibtisch vorteilhaft sein, der Sie in Bewegung hält. Der Schreibtisch sollte eine Arbeitsfläche von mindestens 160 x 80 cm aufweisen. Ein Schreibtisch mit 180 oder 200 cm Länge bietet zusätzlichen Platz, wenn Sie beispielsweise häufig zwischen Computerarbeit und anderen Tätigkeiten wechseln oder mit mehreren Bildschirmen arbeiten.
Schreibtischstuhl
Ein Schreibtischstuhl mit Einstellmöglichkeiten sorgt dafür, dass Sie eine gesunde Sitzhaltung beim Arbeiten einnehmen. Achten Sie beim Kauf auf ergonomische Eigenschaften wie: eine Wipp- oder Synchronmechanik, eine Lendenwirbelstütze, verstellbare Armlehnen und eine bequeme Polsterung.
Stauraum
Statten Sie Ihr Büro außerdem mit ausreichend Aufbewahrungsmöglichkeiten aus. Ordnung am Arbeitsplatz fördert die Produktivität, reduziert Stress und schafft auch Freiräume im Kopf.
- Ein Mix aus offenen Regalen und geschlossenen Schränken hilft Ihnen dabei, Aktenordner, Bücher und andere Dinge unterzubringen.
- In einem Rollcontainer lassen sich Schreibutensilien in Griffnähe unterbringen.
- Schreibtisch-Organizer machen es Ihnen einfacher, Stifte und andere kleine Gegenstände ordentlich aufzubewahren.
- Büromöbel mit Kabelkanälen tragen zu einem aufgeräumten Erscheinungsbild im Homeoffice bei.
- Magnet- und Pinnwände bieten Ihnen eine praktische Lösung, um wichtige Notizen im Blick zu haben oder Ihr Homeoffice zu dekorieren.
Beleuchtung
Achten Sie neben der Möblierung insbesondere auf eine angenehme Arbeitsbeleuchtung. Die richtige Beleuchtung fördert einerseits die Konzentration und schont andererseits die Augen. Für ein Homeoffice empfehlen sich tageslichtweiße oder neutralweiße Lampen mit mindestens 500 Lumen pro Quadratmeter. Eine helle Schreibtischleuchte ermöglicht es Ihnen, den Arbeitsbereich optimal auszuleuchten.
Computer und Bildschirm
Ein großer Bildschirm erweist sich gerade an langen Arbeitstagen im Büro als komfortabler als ein einfacher Laptop. Wenn Sie mit mehreren Anwendungen arbeiten, empfiehlt es sich, zwei Monitore aufzustellen. Platzieren Sie den Schreibtisch so, dass Tageslicht nicht direkt auf den Bildschirm fällt.
Gut zu wissen
Was brauche ich im Homeoffice? Hilfreiche Informationen für die Einrichtung bieten Ihnen:
- die Themenseite der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG)
- die Broschüre „Arbeiten im Homeoffice“ der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV)
Worauf ist im Homeoffice noch zu achten?
Vereinbaren Sie mit Ihrem Unternehmen klare Regelungen hinsichtlich der Arbeitszeiten und Erreichbarkeit. Sprechen Sie außerdem mit Ihrer Familie und treffen Sie Absprachen, zu welchen Zeiten Sie ungestört arbeiten möchten. Ein Homeoffice verlangt nach mehr Selbstorganisation, um alle Verpflichtungen unter einen Hut zu bekommen.
Homeoffice: Kosten und steuerliche Abzüge
Im Homeoffice entstehen einige Mehrkosten, angefangen von Heizkosten über Licht bis hin zum Stromverbrauch für Computer und IT. Das Verbraucherportal Verivox rechnete vor, dass ein heimischer Arbeitsplatz die jährliche Energierechnung um ca. 250 Euro verteuert.
Dafür sparen Sie täglich Zeit und Geld für den Arbeitsweg. Gerade wenn Sie mit dem Auto unterwegs sind, merken Sie es bei Verschleiß- und Benzinkosten. Nachteilig kann es bei Fahrten mit dem ÖPNV sein, da in der Regel ein Monatsticket geholt wird, wo die Anzahl der Fahrten nicht reinspielt.
Tipp
Wer von zu Hause arbeitet, kann eine Tagespauschale (früher: Homeoffice-Pauschale) geltend machen. Pro Arbeitstag dürfen Sie sechs Euro von der Steuer absetzen – bis zu 1.260 Euro im Jahr. Die tatsächlichen Aufwendungen können Sie dagegen nur abziehen, wenn das Homeoffice den „Mittelpunkt“ Ihrer beruflichen Tätigkeit darstellt. Lassen Sie sich hierzu von Ihrem Steuerbüro beraten.
Work-Life-Balance im Homeoffice – 5 Tipps
Im Homeoffice verschwimmt schnell die Grenze zwischen Arbeit und Privatem. Die digitale Arbeitswelt macht vieles einfacher, sie propagiert allerdings auch ständige Erreichbarkeit. Eine ausgeglichene Work-Life-Balance ist jedoch wichtig: Denn auf die Belastung im Job sollten im selben Maß Entspannung und ein erfülltes Privatleben folgen. Damit der alltägliche Balanceakt gelingt, braucht es ein paar Tricks und selbst auferlegte Regeln:
- Richten Sie sich einen festen Arbeitsplatz in Ihrer Wohnung ein – doch dafür kommen weder das Bett noch die heimische Couch infrage. Eine räumliche Trennung ist vorteilhaft, um nach der Arbeit zur Ruhe zu kommen. Es fehlt Ihnen an Raum für ein separates Homeoffice in Ihren vier Wänden? Dann verstecken Sie Ihre Computerecke im Wohnzimmer beispielsweise hinter einem Vorhang oder stellen Sie einen Raumteiler auf.
- Im Homeoffice fällt kein täglicher Arbeitsweg an. Schaffen Sie sich daher Rituale, mit denen Sie eine mentale Linie zwischen Beruf und Zuhause ziehen – wie etwa ein Spaziergang am Abend, der den Feierabend einläutet. Schlüpfen Sie dann in Ihre gemütliche Freizeitkleidung, sobald Sie wieder daheim angekommen sind.
- Gewöhnen Sie sich ein durchdachtes Zeitmanagement im Homeoffice an. Nutzen Sie dafür Ihren Kalender, um Ihren Tag in Zeitblöcke zu strukturieren. Diese ordnen sie verschiedenen Tätigkeiten und Aufgaben zu – konzentriertes Arbeiten, E-Mails beantworten, Telefonate führen etc. Vergessen Sie außerdem nicht Ihre Pausenzeiten. Ein fixer Zeitplan hilft Ihnen dabei, einen optimalen Rhythmus zu finden und Überstunden zu vermeiden.
- Versuchen Sie, Ablenkung am heimischen Arbeitsplatz möglichst abzustellen. Läuft der Fernseher oder die Waschmaschine im Hintergrund, geht der Fokus flöten. Im quirligen Familienalltag ist es manchmal nicht so einfach, für Ruhe zu sorgen. Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung helfen Ihnen dabei, konzentriert bei der Sache zu bleiben.
- Beim Feierabend gibt es keine Kompromisse: Widerstehen Sie konsequent der Versuchung, abends oder am Sonntag nur kurz die E-Mails zu checken. Außerhalb Ihrer Arbeitszeiten sollte der Laptop zugeklappt bleiben. Sie können beispielsweise eine Abwesenheitsnotiz samt automatischer Antwort im E-Mail-Programm einrichten. Damit weiß jeder Bescheid, wann Sie wieder erreichbar sind.