Auf zur Workation nach Zypern, Portugal oder Spanien

Workation setzt sich aus den zwei Begriffen „work“ (Arbeit) und „vacation“ (Urlaub) zusammen. Auch wenn hier scheinbar Gegensätze aufeinandertreffen, kann das Konzept funktionieren: Also dort zu arbeiten, wo andere Urlaub machen – wie zum Beispiel in den beliebten Ferienzielen Zypern, Portugal und Spanien. Wie eine Workation ablaufen kann und was dabei zu beachten ist: Wir haben Ihnen wertvolle Tipps für den Arbeitsplatz unter der Sonne zusammengestellt.

Unsere Empfehlung

Postbank Business Giro

Was ist eine Workation?

Morgens am Strand relaxen, nach­mittags ein Verkaufs­gespräch mit Kunden per Video-Meeting führen – so oder so ähnlich kann Workation aussehen. Beim Arbeiten 4.0 kommt es dank digitaler Technologien immer weniger auf Präsenz am Arbeits­platz an. Etliche berufliche Tätigkeiten sind dadurch ortsunab­hängiger geworden. Alternativen zum Büro gibt es viele: angefangen vom Homeoffice über Cafés und Biblio­theken bis hin zu Coworking Spaces. Oder Sie packen die Koffer und fliegen in den warmen Süden: Gerade, wenn in Deutschland nasskaltes Wetter herrscht, locken nahe Urlaubs­ziele wie Portugal, Spanien oder Zypern.

Workation ist der Definition nach nicht zu verwechseln mit „Work and Travel“. Es geht daher nicht darum, ein Land zu bereisen und Gelegenheitsjobs vor Ort anzunehmen. Bei Workation verlagern Sie lediglich Ihren Arbeitsplatz an die Urlaubs­destination, gehen aber weiterhin Ihren gewohnten Aufgaben nach.

Welche Vorteile bringt eine Workation mit sich?

Urlaub hat einen wunder­baren Erholungs­effekt: Während einer Auszeit können Sie Alltags­stress hinter sich lassen und Entspannung finden. Das tut der Psyche gut. Wenn Sie neben seelischem Müßig­gang noch Lust auf Aktivitäten und Ausflüge haben, gibt es am Urlaubsort direkt viel Neues zu entdecken. Vor allem für Frei­berufler und Selbst­ständige ist eine Auslands­reise aber aufgrund beruflicher Verpflichtungen oftmals schlicht nicht möglich. Eine Workation bietet den perfekten Kompromiss: Beim Arbeits­urlaub können Sie mit gutem Gewissen auf der Sonnen­liege entspannen und Ihren Cocktail genießen. Denn wichtige Aufgaben bleiben nicht bis zu Ihrer Rückkehr daheim liegen, sondern werden noch während der Ferienzeit erledigt.

Das hybride Arbeits­modell kann außerdem dazu beitragen, die eigene Kreativität und Motivation zu stärken. Auf Workation sehen Sie Dinge aus einer anderen Perspektive, entwickeln vielleicht neue Gedanken­ansätze und knüpfen interessante Kontakte. Immer mehr Unternehmen nutzen eine Workation zudem fürs Team­building und schicken ganze Abteilungen in den „Urlaub“. Es spricht daher vieles für den Selbst­versuch – sofern die Rahmen­bedingungen für eine Verschmelzung von Arbeit und Urlaub stimmen.

Workation planen – welche Voraussetzungen sind nötig?

Destinationen wie Spanien, Portugal oder Zypern sind als Workation-Ziel ideal: Die Mittel­meer­länder gehören zur EU, was Einreise und Aufenthalt sowie einige rechtliche Aspekte erleichtert. Spanien liegt zudem in der gleichen Zeit­zone wie Deutsch­land. Damit kommen Sie bei Terminen nicht versehentlich durcheinander. Viele touristische Hotspots wie Lissabon oder Madeira werben mittlerweile sogar gezielt Reisende an, die für eine Workation nach dem richtigen Urlaubsort suchen.

Bei der Planung einer Workation gibt es zahlreiche Punkte zu beachten, im Folgenden stellen wir Ihnen die wichtigsten Fragen vor:

  • Wie sieht die Internet­verbindung vor Ort aus?
  • Welche Arbeits­ausstattung brauchen Sie und können Sie diese im Koffer sicher mitnehmen?
  • Welche Büro­technik bietet die Unterkunft an (Scanner, Monitor usw.)?
  • Wo befinden sich die Coworking Spaces der Stadt?
  • Möchten Sie Ihre Workation selbst organisieren oder an einem organisierten Event mit Gleich­gesinnten teilnehmen?

4 Tipps für gelungene Workation

Damit Ihre Workation von Erfolg gekrönt ist – sowohl in puncto Freizeit­spaß als auch Produktivität –, haben wir hier einige Tipps für Sie:

  1. Bereiten Sie Ihre Workation sorgfältig vor. Dazu gehört die Auswahl einer geeigneten Destination, die Ihnen gute Arbeits­bedingungen bietet.
  2. Legen Sie einen verbind­lichen Zeitplan für Ihre Arbeits­tage fest. Dadurch schaffen Sie eine optimale Work-Life-Balance und vermeiden Ablenkung, wenn dringende Aufgaben anstehen.
  3. Ruhe ist im Arbeits­urlaub ebenso wichtig wie produktive Momente. Planen Sie daher Offline-Zeiten für Ausflüge und Aktivitäten ein. Wenn Sie gerade nicht erreichbar sind, kommunizieren Sie Ihre Abwesenheit zum Beispiel per automatischer E-Mail-Antwort.
  4. Nutzen Sie Tools wie Meetup und suchen Sie nach Events, um sich vor Ort zu vernetzen. Coworking Spaces bieten ebenfalls eine will­kommene Möglichkeit, um wertvolle Kontakte kennenzulernen. Beim Networking am Urlaubsort treffen Sie mitunter interessante Menschen, die Ihnen in Ihrer Heimat­stadt nicht begegnet wären.

Workation – Urlaubskosten von der Steuer absetzbar?

Hotel, Flüge, Mietwagen und Verpflegung am Urlaubsort – all das geht ins Geld. Da stellt sich schnell die Frage, ob sich die Kosten einer Workation von der Steuer absetzen lassen. Die neue Home­office-Pauschale in Höhe von bis zu 600 Euro im Jahr gilt tatsächlich nur für Ihren Arbeits­platz zu Hause. Selbstständige können die Ausgaben einer geschäftlichen Reise unter Umständen als Betriebs­ausgaben geltend machen. Allerdings sind dafür bestimmte Voraus­setzungen zu erfüllen. Die Reise muss zunächst beruflich veranlasst sein, beispiels­weise aufgrund eines Messe­besuchs oder Kunden­termins im Ausland. Fragen Sie daher in jedem Fall bei Ihrem Steuerberater nach.

Remote Work – nur etwas für Freiberufler und Selbstständige?

Die Vorteile einer Workation wussten bislang vorrangig digitale Nomaden zu schätzen. Für Angestellte kam diese Möglichkeit lange Zeit jedoch kaum infrage. In den vergangenen Jahren hat sich die Arbeits­welt stark transformiert: Spätestens mit dem zweiten Lockdown haben viele Betriebe ihre Mitarbeitenden ins Homeoffice ausquartiert. Mit der Digitalisierung in Unternehmen ist Remote Work (Fernarbeit) heute kein Fremd­begriff mehr, sondern das „New Normal“.

Ob Sie Ihre Aufgaben vom heimischen Wohn­zimmer aus oder am mediterranen Urlaubsort erledigen – bei dieser Entscheidung hat Ihr Arbeitgeber ein Wörtchen mitzureden. Besprechen Sie Ihre Pläne hinsichtlich einer Workation immer erst mit Ihrem Vorgesetzten. Treffen Sie außerdem klare Verein­barungen im Hinblick auf die Rahmen­bedingungen wie Arbeits­zeiten, damit es nicht zu Problemen kommt.

Tipp

Homeoffice im Ausland: Bei längeren Auslands­aufenthalten ist es wichtig, eine Beratung zu sozial­versicherungs- und steuer­rechtlichen Fragen in Anspruch zu nehmen. Dies betrifft sowohl die Regelungen in Deutschland als auch am neuen Wohnort. Darüber hinaus sind möglicher­weise Anpassungen des Arbeits­vertrags notwendig.