Füh­rungs­kraft wer­den – Chef:in sein will ge­lernt sein

Wer den Schritt in die Selbstständigkeit wagt, stellt oftmals fest: Die neue Rolle bringt doch mehr Herausforderungen mit sich, als anfangs gedacht. Zugegeben, nur wenige Menschen sind geborene Führungskräfte, treffen leicht Entscheidungen und können Teams zu Höchstleistungen motivieren. Doch Chef oder Chefin zu sein und Mitarbeiter:innen zu führen, das lässt sich erlernen. Die Chancen stehen sogar sehr gut, wenn Sie einige wichtige Grundvoraussetzungen und die nötige Lernbereitschaft mitbringen.

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Was macht eine:n gute:n Chef:in aus?

Unternehmerischer Erfolg basiert nicht nur auf einer durchschlagenden Geschäftsidee. Vielmehr nimmt auch die Person hinter dieser Idee großen Einfluss darauf, ob das Projekt Selbstständigkeit gelingt. Wer beispielsweise kalkuliert Risiken eingeht und die Fähigkeit hat, aus Misserfolgen zu lernen, bringt sein Unternehmen langfristig auf Wachstumskurs. Ein Knackpunkt für viele Selbstständige ist häufig das Thema Mitarbeiterführung. Denn Management und Leadership sind zwar Paar Schuhe: Wer als Manager:in erfolgreich ist, hat nicht automatisch auch die Fähigkeiten, Personal richtig zu führen.

Chefs und Chefinnen können einen anderen Führungsstil haben und zum Beispiel Konflikte im Team unterschiedlich lösen. Trotzdem vereinen alle guten Führungskräfte die folgenden Eigenschaften:

  • Durchsetzungsvermögen ist das A und O, um Projekte voranzubringen und das Team immer wieder zurück auf einen gemeinsamen Pfad zu leiten. Darunter sind allerdings weder Befehle noch Aggressivität gemeint. Ein durchsetzungsfähiger Chef oder eine durchsetzungsfähige Chefin tritt selbstbewusst auf – und bleibt dennoch selbstbeherrscht.
  • Offenheit im gegenseitigen Umgang schafft Vertrauen und fördert Respekt gegenüber der Führungsperson. Chefs und Chefinnen brauchen offene Ohren, um zum Beispiel auf Ideen einzugehen, die eventuell nicht direkt ihrer eigenen Denkweise entsprechen.
  • Ein motivierendes Lob wirkt im Team häufig Wunder. Sagen Sie daher gerne öfter mal „klasse Job, danke.“ Führungskräfte bringen ihren Mitarbeiter:innen damit Wertschätzung entgegen und erkennen besondere Leistungen an. Damit das Lob wirklich ankommt, sollte es ehrlich, zeitnah und ohne Einschränkung sein.
  • Selbstständige tragen die Verantwortung für ihr Business ohne Wenn und Aber. Dazu gehören auch Fehlschläge, die möglicherweise Mitarbeiter:innen zu verantworten haben. Ein guter Chef oder eine gute Chefin trägt die Verantwortung für sein Team und sollte das eigene Handeln stets überdenken, wenn etwas schiefgeht.
  • Selbstständige haben für gewöhnlich eine Vision, was das eigene Unternehmen anbelangt. Behalten Sie dieses klare Bild auch bei, wenn Sie als Führungskraft agieren. Kommunizieren Sie Ihre Vision mit dem Team und stecken Sie andere mit Ihrer Leidenschaft an.

Chef:in sein ler­nen, heißt auch Füh­ren lernen – 5-Pun­kte-Pro­gramm

Führungskompetenzen sind erlernbar. In der Tat müssen sich die meisten Chefs und Chefinnen in ihrer Führungsrolle erst einmal ausprobieren und ihren eigenen Führungsstil entwickeln. Dabei handelt es sich um einen fortwährenden Prozess – nicht allein schon deshalb, weil Menschen unterschiedlich sind und Sie daher nicht auf alle Kollegen wie Kolleginnen das gleiche Schema X anwenden können.

Gerade Gründer:innen junger Start-ups merken in vielen Fällen, dass alte Führungsmodelle nicht mehr funktionieren und zeitgemäße Lösungen gefragt sind. Nehmen Sie sich für all das Zeit und räumen Sie genügend Kapazitäten ein. Oder haben Sie schon einmal von einem oder einer Spitzensportler:in gehört, wo sich ohne Training Erfolge feiern ließen?

Schritt #1 Ei­ge­ne Stär­ken und Schwä­chen er­ken­nen

Wer seine eigenen Fähigkeiten realistisch einschätzt, ist auf dem richtigen Weg, das Chefsein zu lernen. Die Erkenntnisse über sich selbst helfen Ihnen einerseits dabei, gezielt an Ihren Schwächen zu arbeiten. Wer mit sich selbst im Reinen ist, kann darüber hinaus als Chef:in authentisch auftreten.

Schritt #2 Eine kla­re Stra­te­gie ent­wickeln

Führungsverantwortliche sind dafür zuständig, ein Team im Sinne der Unternehmensstrategie zu leiten. Dafür müssen Sie sich zunächst klar darüber sein, was Sie erreichen möchten und vor allem wie. Überlegen Sie sich beispielsweise, wie Sie neue Mitarbeiter:innen schnell fit machen für ihre Aufgaben und wie Sie spannende, abwechslungsreiche Arbeitsinhalte bieten können.

Schritt #3 Mit In­te­grität das Team füh­ren

Integrität gehört zu den wichtigsten Führungskompetenzen. Eine integre Person ist glaubwürdig, berücksichtigt die Interessen anderer und steht zu den eigenen Worten – und zwar auch in schwierigen Zeiten. Wer treu zu sich selbst ist, gewinnt das Vertrauen anderer und macht Entscheidungen einfacher nachvollziehbar. Die meisten Menschen arbeiten lieber für einen ehrlichen, fairen Chef oder eine ehrliche, faire Chefin. Das faire Verhalten gilt übrigens sowohl dem Personal als auch anderen Mitmenschen gegenüber.

Schritt #4 Ste­tig an sich selbst ar­bei­ten

Fehler sind im Berufsalltag unvermeidbar. Halten Sie sich daher nicht lange mit Selbstzweifeln auf. Lernen Sie von jeder Bauchlandung und korrigieren Sie Dinge, die noch nicht perfekt laufen. Dafür ist es notwendig, selbstkritisch zu sein und zum Beispiel Feedback von Mitarbeiter:innen einzuholen sowie diese Rückmeldungen auch ernst zu nehmen.

Schritt #5 Auf Füh­rungs­auf­gaben kon­zen­trieren

Mitarbeiterführung ist eine Aufgabe, die jeden Tag aufs Neue Ihren vollen Einsatz fordert. Selbstständige haben normalerweise den Kopf voll – es stehen Kundentermine an, Sie grübeln über die Finanzierung für ein neues Projekt, die Webseite braucht ein Update und so weiter. Versuchen Sie dennoch, möglichst viel Ihrer Energie und Zeit in Führungsaufgaben zu investieren. Wenn Sie beispielsweise neue Mitarbeiter:innen optimal anleiten, können diese schneller eigenständig Aufgaben übernehmen.

Tipp

Ein Führungskräfte-Coaching kann Sie dabei unterstützen, die eigenen Kompetenzen zu stärken. Nutzen Sie dazu auch verfügbare Förderprogramme, wie zum Beispiel das Bundesprogramm zur „Förderung unternehmerischen Know-hows“ des BAFA.