Drop­shipping an­fangen – Ein­stieg in den Online­handel

E-Commerce bietet heute verschiedene Möglichkeiten, um Geld im Internet zu verdienen. Eine davon ist Dropshipping. Der große Vorteil von Dropshipping besteht in der niedrigen Eintrittsbarriere: Denn Sie können schon mit relativ wenig Startkapital ins Geschäft einsteigen. Wer erfolgreich sein will, braucht allerdings mehr als nur ein ausgeprägtes Gespür für Trends und Kundenbedürfnisse. Dieser Artikel gibt Ihnen hilfreiche Tipps, worauf es beim Start ins Dropshipping ankommt.

Tipp

Geschäftskonten im Überblick

Drop­shipping – was ist das?

Egal, ob Elektronik, Bekleidung, Schuhe oder Unterhaltungsmedien – das Internetgeschäft boomt. Von 2012 bis 2022 hat sich der E-Commerce-Umsatz mit Waren in Deutschland um mehr als 200 Prozent erhöht. Damit stellt ein eigener Onlineshop eine interessante Geschäftsidee für Selbstständige dar, die an den stabilen Wachstumsraten im E-Commerce mitverdienen wollen. Doch der Knackpunkt dabei ist: Sie brauchen erst einmal genügend Startkapital, um sich einen Warenbestand für Ihr Business aufzubauen.

Dropshipping liefert hier eine Lösung: Bei diesem Geschäftsmodell fallen weniger Kosten an, da Sie kein eigenes Warenlager haben. Die Produkte, die Sie über Ihren Webshop verkaufen, lagern stattdessen beim Dropshipper. Dieser Großhändler übernimmt die Fulfillment-Leistungen und wickelt somit den Versand ab. Wenn bei Ihnen eine Bestellung eingeht, versendet der Lieferant die Ware in neutralen oder personalisierten Verpackungen an Ihre Kunden und Kundinnen. So entsteht der Eindruck, dass die Artikel direkt von Ihnen kommen. Ihr Verdienst ergibt sich beim Dropshipping daraus, dass Sie die Waren mit einem Aufschlag auf den Bezugspreis weiterverkaufen.

Drop­shipping – Check­liste für die Existenz­gründung

Beim Dropshipping haben Sie prinzipiell sofort die Möglichkeit, Ihre ersten Einnahmen zu erzielen. Das Geschäftsmodell gilt als effektive Form des Online-Handels – gerade deshalb, weil der Arbeitsaufwand überschaubar und der Kostenfaktor gering ist. Damit erscheint der geschäftliche Erfolg in greifbarer Nähe. Ob Ihre Idee aufgeht, hängt dennoch davon ab, wie Sie die Herausforderungen und Problemfelder im Dropshipping meistern. Die Checkliste im Folgenden gibt Ihnen einen schnellen Überblick zu den wichtigsten Punkten.

1. Geschäfts­kon­zept er­stel­len

Wenn Sie mit Dropshipping anfangen, stellt sich erst einmal die Frage nach dem Konzept: Was wollen Sie verkaufen? Wer soll bei Ihnen einkaufen? Wie grenzt sich Ihr Angebot von anderen ab?
Hierbei sind persönliche Interessen und Hobbys hilfreich, wenn Sie sich beispielsweise mit einer bestimmten Produktgruppe bereits gut auskennen. Sie können auch an aktuellen Trends partizipieren und Ihren Onlineshop danach ausrichten, welche Artikel gerade besonders gefragt sind. Recherchieren Sie dazu auf Verkaufsplattformen wie Amazon und in sozialen Netzwerken.

2. Pro­dukte aus­wählen

Die Produktpalette nimmt entscheidenden Einfluss darauf, wie erfolgversprechend Ihr Konzept ist. Beim Dropshipping stehen die richtigen Produkte deshalb im Mittelpunkt. Im Idealfall bedienen Sie ein Marktsegment mit hoher Nachfrage, wodurch Sie sich stetige Umsätze sichern. Denken Sie auch darüber nach, wie viel Zeit Sie in Ihr Business investieren wollen. Verkaufen Sie erklärungsbedürftige, beratungsintensive Produkte, fallen für den Kundenservice zusätzliche Arbeitsstunden an. Möchten Sie mit Dropshipping hingegen passive Einnahmen erwirtschaften, sollten Sie die Produktpalette entsprechend darauf abstimmen.

3. Drop­shipping-Groß­händler fin­den

Haben Sie sich für ein Marktsegment und dazugehörige Produkte entschieden, steht im nächsten Schritt die Suche nach Großhändlern an. Chinesische Handelsplattformen wie AliExpress gelten aufgrund von Einfuhrabgaben, langen Lieferzeiten und fehlenden Qualitätsgarantien allerdings heute nicht mehr als erste Wahl. Denn es existieren genügend seriöse Lieferanten, die Logistikstandorte in der EU haben und Produkte mit europäischen Zertifikaten vertreiben. Einige Beispiele für Dropshipping-Anbieter sind BigBuy und Nedis. Darüber hinaus bieten zahlreiche Unternehmen in Deutschland „White-Label-Produkte“ sowie „Reseller- bzw. Wiederverkäufer-Programme“ an.

4. Shop­system ein­richten

Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Onlineshop, über den Sie Ihre Produkte anbieten. Mit E-Commerce-Software wie Shopify oder WooCommerce können Sie Ihre Verkaufsprozesse und das Einkaufserlebnis automatisieren. Ein Baukastensystem hilft Ihnen dabei, einen professionellen Webshop einzurichten. Vorkenntnisse sind dafür nicht nötig. Welches Shopsystem sich am besten für Ihr Business eignet, hängt von den gewünschten Funktionen, Ihrem Budget und individuellen Anforderungen ab. Daher ist es sinnvoll, die verschiedenen Softwarelösungen zu vergleichen und vorab zu testen.
Lesen Sie in diesem Ratgeber, wie Sie in zehn Schritten einen eigenen Onlineshop erstellen.

Tipp

Es gibt einige gut funktionierende Beispiele für Dropshipping wie Verbrauchsartikel, Wohnaccessoires und Mode. Verkaufsschlager sind häufig Produkte, die auf sozialen Netzwerken aktuell Aufmerksamkeit bekommen. Da sich Trends rapide ändern, kann aus einem gewinnträchtigen Produkt jedoch schnell wieder ein Ladenhüter werden. Behalten Sie Ihre Verkaufszahlen daher im Blick und passen Sie Ihr Produktsortiment stetig an.

Auf den Punkt: Was sind die Vor- und Nach­teile von Drop­shipping?

Wer Dropshipping betreiben und sich damit einen Nebenverdienst aufbauen möchte, sollte sein unternehmerisches Vorhaben sorgfältig planen. Der Einstieg ist zwar weniger komplex als bei vielen anderen Geschäftsmodellen. Trotz allem ist es jedoch ratsam, nicht übereilt ins Geschäft einzusteigen und die Chancen sowie Risiken zu kennen:

Vorteile
  • lukrativer Nebenverdienst möglich

 

  • geringer Zeitaufwand, da viele Arbeiten wie Lagerhaltung, Versenden von Bestellungen etc. entfallen
 
  • erleichterter Einstieg in den Onlinehandel
 
  • gut skalierbare E-Commerce-Lösung, da die Auftragsabwicklung nicht von den eigenen Personalressourcen etc. abhängig ist
Nachteile
  • niedrige Gewinnmargen in wettbewerbsintensiven Märkten
 
  • keine Kontrolle über die Produktqualität und den Versand
 
  • nur geringer Einfluss auf Kundenzufriedenheit und damit eingeschränkte Möglichkeiten zur Kundenbindung
 
  • Umsatzpotenzial durch Cross-Selling (Querverkauf) sehr gering
 
  • nachhaltiger Markenaufbau kaum möglich