Be­trieb­liches Ge­sund­heits­mana­ge­ment – Tipps & Ideen

Ein betriebliches Gesundheitsmanagement ist immer sinnvoll – schließlich sind gesunde, leistungsfähige Mitarbeitende ein wichtiger Erfolgsfaktor für jedes Unternehmen, unabhängig von der Größenordnung. Dafür braucht es allerdings ein gutes Konzept, damit sich die Investition für Ihr Business letztlich auszahlt. Wie Sie ein betriebliches Gesundheitsmanagement im Unternehmen integrieren und welche Möglichkeiten es gibt, erfahren Sie hier.

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Was ist ein be­trieb­liches Ge­sund­heits­mana­ge­ment?

Das betriebliche Gesundheitsmanagement verknüpft die verbindlichen Grundlagen des Arbeitsschutzes mit einer betrieblichen Gesundheitsförderung. Die körperliche Gesundheit steht dabei ebenso im Mittelpunkt wie das psychische Wohlbefinden von Beschäftigten. Denn die Gesundheit gilt als höchstes Gut. Wer sich nicht wohlfühlt oder eine geminderte Leistungsfähigkeit hat, fällt häufiger bei der Arbeit aus und macht oftmals auch mehr Fehler. Wenn die Belegschaft wiederum gesund, motiviert und fit ist, sind damit die Weichen für den langfristigen Unternehmenserfolg gestellt. Viele Arbeitgeber haben diesen Zusammenhang bereits erkannt und suchen daher nach Wegen, um ihre Beschäftigten wirkungsvoll zu unterstützen. Und das betriebliche Gesundheitsmanagement (kurz BGM) setzt genau hier an.

Mit einem betrieblichen Gesundheitsmanagement übernehmen Sie als Arbeitgeber soziale Verantwortung gegenüber Ihrem Personal – und haben gleichzeitig Ihre wirtschaftlichen Interessen im Blick. Denn Unternehmen profitieren einerseits davon, wenn ihre Mitarbeitenden gute Arbeit leisten. Andererseits gehört die betriebliche Gesundheitsförderung zu den Instrumenten der Mitarbeiterbindung: Wenn Sie Ihrer Belegschaft zum Beispiel ein gesundes, kostenloses Frühstück anbieten, steigern Sie damit die Mitarbeiterzufriedenheit und stärken Ihre Arbeitgebermarke. Ein BGM kann daher also aus mehreren Gründen eine lohnende Investition darstellen.

8 Ideen – be­trieb­liches Ge­sund­heits­mana­ge­ment auf­bauen

Ein betriebliches Gesundheitsmanagement umfasst zunächst einmal ein Bündel an Maßnahmen. Diese zielen darauf ab, entweder das Verhalten von Mitarbeitenden positiv zu beeinflussen oder die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Oftmals sind diese beiden Bereiche jedoch miteinander verflochten und ergänzen einander – beispielsweise ist es bei der Schreibtischarbeit wichtig, dass Ihr Bürostuhl richtig eingestellt ist und Sie regelmäßig Bewegungspausen einlegen.

Idee 1: Ergo­no­mischer Arbeits­platz

Rückenprobleme zählen zu den typischen Beschwerden bei der Schreibtischarbeit und sind eine der häufigsten Ursache für Krankschreibungen. Für einen gesunden Rücken spielt ein ergonomisch eingerichteter Arbeitsplatz eine wichtige Rolle: Das beginnt bei einem optimal ausgerichteten Monitor und reicht bis zu einem elektrisch verstellbaren Stehschreibtisch. Gerade im Homeoffice besteht häufig Optimierungspotenzial – denken Sie daher darüber nach, Ihren Beschäftigten für die Heimarbeit einen ergonomischen Schreibtischplatz einzurichten beziehungsweise dafür ein eigenes Budget zu genehmigen.

Idee 2: Ge­sunde Kan­tinen­kost

In der Betriebskantine sollte es nicht nur um die reine Verpflegung zwischen zwei Meetings gehen. Nährstoffreiche, leichte Mahlzeiten fördern die Konzentration und Leistungsfähigkeit. Bieten Sie daher ein abwechslungsreiches Menü mit weniger Frittiertem an. Neben dem eigentlichen Essensangebot sollte der Fokus auch auf der Umgebung liegen: Ein Betriebsrestaurant kann gleichzeitig als kommunikativer Treffpunkt fungieren, an dem sich Mitarbeitende in informeller Atmosphäre austauschen.

Idee 3: E-Bike-Leasing

Statt auf dem Weg zur Arbeit im Stau zu stehen, radeln heute viele lieber. E-Bike-Leasing ist daher ein willkommenes Angebot für Mitarbeitende, die vom Auto aufs Fahrrad umsteigen möchten. Leasing ist unter anderem per Gehaltsumwandlung möglich und kann mit steuerlichen Vorteilen verbunden sein.

Idee 4: Präventions­kurse

Präventionskurse tragen dazu bei, dass gesundheitliche Beschwerden erst gar nicht entstehen. Das Angebot an Kursen ist vielfältig und behandelt diverse Themen – beispielsweise Ernährung, Stressmanagement, Rückengesundheit und Ergonomie-Beratung.

Idee 5: Di­gitale Gesund­heits­förde­rung

Dank digitaler Technologien findet die betriebliche Gesundheitsförderung heute genau dort statt, wo sich Ihre Mitarbeitenden aufhalten – mittlerweile ist das in vielen Betrieben das Homeoffice. Dazu gehören digitale Lernplattformen, Apps und die dazugehörigen Wearables, wie zum Beispiel ein Fitnessarmband.

Idee 6: Kranken­rück­kehr­ge­spräche

Krankentage verursachen Unternehmen nicht unerhebliche Kosten. Daher sind Arbeitgeber in der Regel daran interessiert, die Krankenquote möglichst gering zu halten. Krankenrückkehrgespräche bieten Ihnen die Chance, betriebliche Ursachen für häufiges Fehlen zu erkennen. Damit können Sie gezielte Maßnahmen ergreifen – falls beispielsweise Mobbing vorliegt oder das Verhältnis zwischen Vorgesetzten und ihrem Team gestört ist.

Idee 7: Ex­terne Mit­arbeiter­be­ratung

Private Probleme wie familiäre Konflikte oder psychische Belastungen wirken sich unweigerlich auf die Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz aus. Daher bietet es sich für Unternehmen an, ihren Mitarbeitenden externe Unterstützung zu vermitteln: wie beispielsweise eine Schuldner- oder Familienberatung.

Idee 8: Bud­get für Sport, Well­ness und me­di­zinische Be­hand­lungen

Eine Mitgliedschaft im Fitnessstudio ist eine beliebte Maßnahme zur Gesundheitsförderung – kommt aber möglicherweise nicht für jeden infrage. Daher kann es sinnvoll sein, Ihren Mitarbeitenden stattdessen einen jährlichen Geldbetrag zur Verfügung zu stellen. Diesen können sie dann nach persönlichem Bedarf zum Beispiel für eine Sportmassage oder eine Behandlung in der Zahnarztpraxis nutzen.

Tipp

Ein BGM sollte immer auf das Unternehmen zugeschnitten sein. Eine Ist-Zustand-Analyse hilft Ihnen dabei, den Handlungsbedarf zu ermitteln und zielgruppengerechte Maßnahmen zu entwickeln. Beziehen Sie Ihre Belegschaft intensiv in diesen Prozess mit ein und fördern Sie den Ideenaustausch.

Be­trieb­liches Gesund­heits­mana­ge­ment – Fin­an­zierung

Wer in ein betriebliches Gesundheitsmanagement investiert, kann Umsatzsteigerungen erzielen – braucht dafür aber erst einmal finanzielle Mittel. Für die Finanzierung der Maßnahmen stehen Ihnen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Unterstützung durch Krankenkassen
    Die gesetzlichen Krankenkassen helfen Ihnen dabei, entsprechende Maßnahmen im Bereich der betrieblichen Gesundheitsförderung in Ihrem Unternehmen umzusetzen. Grundlage hierfür ist der §§ 20 und 20b SGB V. Das Angebot der Krankenkassen umfasst Beratungsleistungen und finanzielle Zuschüsse.
  • Steuerliche Vorteile nach § 3 Nr. 34 EStG
    Unternehmen können bis zu 600 Euro im Jahr pro Beschäftigtem oder Beschäftigter steuerfrei für bestimmte Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung (z. B. Bewegungsprogramme) erbringen.
  • Kredite
    Ein Business-Kredit ermöglicht es Ihnen, langfristige Investitionen wie zum Beispiel die Integration eines BMG zu finanzieren.

Um finanzielle Zuschüsse und Steuervorteile nutzen zu können, ist es wichtig, dass Sie die jeweiligen Voraussetzungen erfüllen. Erkundigen Sie sich daher, welche Maßnahmen konkret anerkannt sind.

Vor allem kleinen und mittleren Unternehmen fehlt es oftmals an Ressourcen, um ein breit angelegtes betriebliches Gesundheitsmanagement aufzubauen. Die Experten und Expertinnen bei den gesetzlichen Krankenkassen unterstützen Sie dabei, bedarfsgerecht in ein BGM zu investieren. Schon mit einzelnen, kostengünstigen Maßnahmen zur Gesundheitsförderung können Sie viel erreichen – ganz egal, ob Sie mit Ihrem Start-up noch am Anfang stehen oder ein größeres Team leiten. Wenden Sie sich dazu an die BGF-Koordinierungsstelle, die den Kontakt mit den richtigen Ansprechpartnern und Ansprechpartnerinnen herstellt.