Vor­sorgen – Vor­rat für den Ernst­fall

Ein großflächiger, tagelanger Stromausfall, eine Extremwetterlage, die Sie von der Außenwelt abschneidet oder eine mehrwöchige Quarantäne – wer rechtzeitig ein ausreichend großes Vorratslager angelegt hat, kommt besser über schwierige Zeiten. Lesen Sie hier, welche Waren Sie für den Ernstfall horten sollten.

Not­fall­vor­räte für min­des­tens zehn Tage

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe empfiehlt jedem Haushalt, Notfallvorräte für mindestens zehn Tage vorzuhalten. Dazu gehört zum Beispiel:

Vor­rat Num­mer 1: Trinken

Pro Person und Tag sollten Sie mit ca. zwei Litern Flüssigkeit rechnen. Da Sie zum Kochen Wasser benötigen, sollte ein großer Anteil daraus bestehen. Säfte können eine willkommene Abwechslung sein, mit Teebeuteln oder Pulverkaffee erweitern Sie die Auswahl zusätzlich. Gehen Sie davon aus, dass im Ernstfall die Trinkwasserversorgung ausfällt – lagern Sie also ausreichend Wasser in Flaschen. Falls doch noch Wasser aus dem Hahn kommt: Füllen Sie es in speziell dafür vorgesehene Kanister ab.

Vor­rat Num­mer 2: Essen

Lagern Sie vor allem lang haltbare und nahrhafte Lebensmittel. Also zum Beispiel Konserven mit Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch, Wurst oder Fertigmahlzeiten. Außerdem Nudeln, Reis, Trockenobst, Vollkornbrot, Knäckebrot und Zwieback, Getreideflocken, Kartoffeln, H-Milch, Hartkäse und langhaltbare Wurst sowie Streichfett und Speiseöl. Generell gilt: Besorgen Sie besser Lebensmittel in Dosen oder Gläsern und keine Pulver. Erstere lassen sich leichter zubereiten. Zudem benötigen Sie meist keine zusätzliche Flüssigkeit mehr zum Aufwärmen.
Achten Sie bei Ihrem Einkauf darauf, dass Sie mit den Mahlzeiten pro Person und Tag circa 2.200 Kilokalorien abdecken. Ebenfalls wichtig: Wählen Sie Lebensmittel aus, die Ihre Familie tatsächlich mag und die von allen Mitgliedern auch vertragen werden, also zum Beispiel gluten- oder laktosefrei sind.

Die Nahrungsmittel sollten unbedingt kühl und trocken gelagert werden. Mehl, Nudeln, Hülsenfrüchte oder Nüsse am besten in verschließbaren Behältern aufbewahren. Damit die Lebensmittel nicht verderben, können Sie ältere Waren im Alltag verbrauchen. Doch Achtung: Vergessen Sie nicht, Ihren Notvorrat beim nächsten Einkauf wieder aufzustocken.

Tipp

Einen Vorratskalkulator für Lebensmittel finden Sie im Internet auf den Seiten des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.

Vor­rat Num­mer drei: Medi­ka­mente

Sprechen Sie Ihren Hausarzt darauf an, dass Sie einen mindestens zehntägigen Vorrat an persönlichen Medikamenten anlegen möchten und fragen Sie nach, wie Sie diese lagern müssen. Darüber hinaus sollten Sie die Hausapotheke auffüllen, zum Beispiel mit Haut- und Wunddesinfektionsmitteln, Verbandsmaterial und Pflastern sowie Medikamenten gegen Schmerzen, Durchfall, Erkältungen und Fieber. Pinzette, Schere und Fieberthermometer gehören ebenfalls zur Standardausstattung.

Vor­rat Num­mer vier: Hygiene

Der wohl wichtigste Hygieneartikel ist Wasser. Solange die Trinkwasserversorgung noch funktioniert beziehungsweise Wasser in der Leitung ist, sollten Sie es in allen verfügbaren Gefäßen sammeln: Badewanne, Waschbecken, Eimer, Töpfe oder Kanister. Als Brauchwasser können Sie es länger verwenden als zum Trinken oder Kochen. Dennoch sollten Sie sparsam damit umgehen und die Haltbarkeit durch Entkeimungsmittel (erhältlich im Campinghandel) verlängern. Einweggeschirr hilft beim Wassersparen, genauso Feucht- und Desinfektionstücher zur Handreinigung oder Küchenpapier zum Saubermachen. Denken Sie zudem an einen ausreichend großen Vorrat an Zahnpasta, Seife oder Waschpaste, Toilettenpapier, Müllbeutel, Haushaltshandschuhe, Windeln und Monatshygieneartikel.

Vor­rat Num­mer fünf: Technik

Damit Sie bei einem längeren Stromausfall gut über die Runden kommen, sollten Sie Kerzen oder Teelichter sowie Streichhölzer und Feuerzeuge bevorraten. Taschen- oder Campinglampen inklusive mehrerer Sätze an Batterien sind ebenfalls notwendig. Camping- oder Spirituskocher ersetzen den Küchenherd – denken Sie hierfür an ausreichend Brennmaterial für ein oder zwei warme Mahlzeiten pro Tag. Wichtig ist auch eine stromunabhängige Heizgelegenheit, beispielsweise eine kleine Feuertonne oder einen kleinen Ofen. Ein batteriebetriebenes Radio versorgt Sie zudem mit Informationen aus der Außenwelt. Mit einem kleinen Solarpanel können Sie die Batterien oder auch Ihr Mobiltelefon tagsüber aufladen.

Vor­rat Num­mer sechs: Haus­tier­bedarf

Schaffen Sie einen Vorrat an Dosen- oder Trockenfutter, Einstreu, Medikamente und anderen Produkten, die Ihr Tier benötigt.