Heiz­öl kaufen – 10 Spar­tipps für den Heiz­öl­kauf

Die Heizölpreise haben sich nach der Rallye an den internationalen Ölbörsen wieder deutlich erholt: Im letzten Jahr (März 2022) wurde erstmals die 200-Euro-Marke für 100 Liter Heizöl geknackt. Mittlerweile hat sich der Preis auf rund 120 Euro eingependelt (Stand: September 2023). Günstig ist Heizöl damit aber nicht: 2020 lagen die Kosten zeitweise bei unter 40 Euro. Für viele Haushalte entsteht dadurch ein beträchtliches Plus bei den Lebenshaltungskosten. Mit den folgenden zehn Tipps können Sie beim Heizölkauf sparen.

Tipp 1: Wann ist Heizöl am günstigsten?

Trotz des generellen Anstiegs: Der Preis ist Schwankungen unterworfen. Daher ist für die Höhe Ihrer Rechnung auch der Bestellzeitpunkt wichtig. Wie viel Sie sparen können, zeigt folgendes Rechenbeispiel:

Zwischen dem 17. Juli und dem 17. August 2023 stieg der durchschnittliche Preis für 100 Liter Heizöl um knapp 14 Euro – bei 3.000 Litern ergibt das Mehrkosten von fast 420 Euro.

Diese Frage stellt sich daher immer: Wann soll ich Heizöl kaufen – am besten sofort oder lieber warten? Doch ums Spekulieren kommen Sie hierbei nicht herum. Dafür ist es empfehlenswert, die Entwicklung der Heizölpreise im Blick zu behalten. Aktuelle Daten und Prognosen zur Heizölpreisentwicklung finden Sie zum Beispiel online auf den Seiten vieler Heizölanbieter.

Früher galt für die Preisentwicklung von Heizöl folgende Faustregel: Pünktlich zum Herbstanfang begannen die Preise für Heizöl aufgrund der starken Nachfrage zu steigen. Daher zahlte es sich aus, spätestens im Oktober neues Heizöl zu kaufen. Heute spielen neben den saisonalen Schwankungen allerdings weitere Faktoren eine größere Rolle: etwa die Nachfragesituation auf den weltweiten Märkten. Daher kann sich der Heizölpreis ständig ändern und es steht nicht immer eindeutig fest, wann Sie Heizöl am günstigsten einkaufen können.

Tipp 2: Kein Wider­rufs­recht beim Heiz­öl­kauf!

Sie haben Öl bestellt und die Heizölpreise fallen kurz darauf dramatisch? Dann konnten Sie noch vor einigen Jahren den Kauf rückgängig machen. Damals stand Käufern und Käuferinnen, die ihr Heizöl im Fernabsatz ordern – also per Internet, Telefon oder Fax – ein 14-tägiges Widerrufsrecht zu. Das entsprechende Urteil vom Bundesgerichtshof (BGH) wurde jedoch mit dem Bundesgesetzblatt (BGBI) vom 17. August 2021 gekippt.

Konkret bedeutet dies: Wenn Sie Heizöl kaufen, können Sie sich nicht auf das gesetzliche Widerrufsrecht für Fernabsatzverträge berufen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass Sie die Entwicklung der Heizölpreise im Blick behalten und bei einem günstigen Angebot direkt zugreifen. Im Umkehrschluss ist die Bestellung auch für den Händler grundsätzlich bindend. Das Unternehmen muss Ihnen die bestellte Menge daher zum vereinbarten Preis liefern – selbst dann, wenn die Heizölpreise stark ansteigen.

Tipp 3: Ver­gleichen Sie die tages­aktuellen Heiz­öl­preise

Auch für den Heizölkauf gibt es Preisvergleichsportale im Internet. Um den günstigsten Lieferanten für den Heizölkauf zu finden, sollten Sie aber mehrere Portale zurate ziehen, um einen möglichst neutralen Querschnitt der Ergebnisse zu erhalten. Falls Sie nicht über ein entsprechendes Portal bestellen möchten, können Sie nach dem Preisvergleich den Händler Ihrer Wahl direkt ansprechen und um die entsprechenden Konditionen bitten.

Tipp 4: Lagern Sie größere Mengen ein

Wenn Sie Heizöl in kleinen Mengen kaufen, ist der Literpreis höher. Dreimal 1.000 Liter Heizöl kosten nach Berechnungen des Portals HeizOel24 ca. 200 Euro mehr als eine 3.000-Liter-Partie (Stand: August 2023). Können Sie zu einem günstigen Preis bestellen, sparen Sie durch den Nachlass bei größeren Mengen gleich doppelt.

Tipp 5: Flexi­bi­lität bei der Lie­ferung

Sparen Sie, indem Sie bei der Lieferung flexibel sind. Brauchen Sie das Heizöl kurzfristig und haben nur am Nachmittag Zeit, zahlen Sie mehr, als wenn Sie mit zeitlichem Vorlauf bestellen und nicht auf einen bestimmten Anlieferungszeitpunkt angewiesen sind.

Tipp 6: Heiz­öl kau­fen mit Mengen­rabatt bei Sammel­be­stellung

Je mehr Nachbarn sich zusammenschließen, desto günstiger werden die Heizölpreise pro Liter. Der Grund dafür liegt in Mengenrabatten und geteilten Anfahrtskosten, wenn die Lieferung mit nur einem Lastzug erfolgen kann. Die Lieferorte dürfen allerdings nicht weit auseinanderliegen. Fragen Sie Ihren Anbieter nach den Konditionen für eine Sammelbestellung beim Heizölkauf. Passen Sie allerdings auf, dass Sie als bestellende Person nicht auf den Kosten sitzen bleiben: Bitten Sie den Heizölhändler darum, separate Rechnungen für jeden Haushalt auszustellen.

Tipp 7: Zusatz­kosten ver­gleichen

Erfragen Sie beim Vergleich der Heizölpreise auch Zusatzkosten. Manche Heizölhändler berechnen etwa versteckte Aufschläge oder Lieferpauschalen, die einen günstigen Heizölpreis im Nachhinein unerwartet verteuern. Die gesetzliche CO2-Abgabe sollte in der Preisübersicht immer gesondert aufgeführt sein.

Tipp 8: Heiz­öl on­line kau­fen und spa­ren

Heizölhändler, die ihre Preise im Internet transparent ausweisen, müssen knapp kalkulieren. Nur so können sie wettbewerbsfähig bleiben. Sie können dadurch oft einige Cent pro Liter sparen.
Auf vielen Websites lässt sich ein Preis-Alarm oder ein Newsletter abonnieren. So behalten Sie die Heizölpreisentwicklung stets im Blick.

Tipp 9: Energie­sparen ist Pflicht

Heizpreise hin oder her: Wer langfristig Heizkosten sparen will, muss seinen Energieverbrauch senken – und zwar dauerhaft. Ein guter Weg ist die Investition in aktuelle Heiztechnik. Ein moderner Öl-Brennwertkessel etwa benötigt bis zu 30 Prozent weniger Energie als ein in die Jahre gekommener Standardheizkessel. So fällt der Heizölkauf kleiner aus und das spart bares Geld.

Noch mehr Energiekosten können Sie mit einer umfassenden energetischen Modernisierung sparen. Denn die effizienteste Heiztechnik nützt nur wenig, wenn die Wärme gleich wieder entweicht – zum Beispiel durch schlecht gedämmte Fenster und Türen. 

Ab 2026 ist der Einbau einer neuen Ölheizungen nur noch in Ausnahmefällen erlaubt, so sieht es der § 72 GEG „Betriebsverbot für Heizkessel, Ölheizungen“ vor. Spätestens dann steht die Überlegung an, fossilen Brennstoffen abzuschwören und auf zukunftsweisende Technik umzurüsten.Mit erneuerbaren Energien heizen Sie Ihr Haus nicht nur kostensparend, sondern auch klimaschonend.

Tipp 10: Heiz­öl-Zu­schuss be­an­tragen

Um die Mehrkosten durch steigende Energiepreise zumindest teilweise abzufedern, wurde eine weitere Heizöl-Entlastung beschlossen: Seit Mai 2023 haben Privathaushalte die Möglichkeit, einen Antrag auf Härtefallhilfe zu stellen. Mit dem Heizkosten-Entlastungsrechner können Sie den Zuschuss unverbindlich berechnen. Voraussetzung ist, dass Sie für Brennstoffe (wie z. B. Heizöl) im vergangenen Jahr mehr als das Doppelte bezahlen mussten.
Wichtig: Anträge für die Härtefallhilfen sind nur noch bis zum 20. Oktober 2023 möglich!

Tipp

Heizungstausch leicht gemacht: Energiekosten sparen und Klima schützen
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