Einkünfte als Rentner – Verschieben in den Ruhestand spart Steuern
Hätten Sie gedacht, dass es sich für Sie finanziell lohnen kann, steuerpflichtige Einkünfte aus der Zeit Ihrer Erwerbstätigkeit in den Ruhestand zu verschieben? Dabei kann es sich zum Beispiel um Kursgewinne aus Aktien, Mieteinkünfte oder Zinseinnahmen handeln. Diese und weitere Einkünfte als Rentner können mit erheblichen Steuervorteilen verbunden sein. Ob sich eine Verschiebung der Einnahmen ins Rentenalter tatsächlich für Sie in bare Münze umwandelt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Erfahren Sie im Folgenden, welche Bedingungen eine Rolle spielen und welche Instrumente Sie nutzen können, um steuerpflichtige Einkünfte ins Rentenalter zu verschieben. Dadurch können Sie im Ruhestand von einer rechtzeitigen Planung profitieren.
Steuervorteile im Alter – die Voraussetzungen
Sie möchten wissen, ob Sie von Steuervorteilen durch Einkünfte als Rentner profitieren können? Folgende Faktoren sind hierbei ausschlaggebend:
- der persönliche Einkommensteuersatz:
Je höher Ihr Einkommen, desto höher fällt auch der persönliche Steuersatz aus. Wenn Sie im Vergleich zum Berufsleben mit deutlich geringeren Einkünften als Rentner rechnen, profitieren Sie also tendenziell von der Verschiebung und damit von Steuervorteilen als Rentner. - die Höhe der gesamten Alterseinkünfte:
Die gesetzliche Rente fällt in der Regel deutlich geringer aus als Ihr letztes Gehalt. Denken Sie aber auch an Miet- und Zinseinnahmen (z. B. durch Erbschaft oder eine fällige Lebensversicherung). Wer hier mit hohen Einkünften als Rentner rechnen kann, muss auch im Ruhestand noch mit einem hohen Steuersatz kalkulieren. - die Zeit bis zum Renteneintritt:
Je weiter Ihr Rentenalter noch entfernt ist, desto schwieriger sind zuverlässige Prognosen zur künftigen Steuergesetzgebung. Niemand kann heute vorhersagen, welche Steuersätze in 20 oder 30 Jahren gelten werden.
Steuervorteile für Rentner – so verschieben Sie Einkünfte ins Rentenalter
Folgende Instrumente können Sie nutzen, um steuerpflichtige Einkünfte ins Rentenalter zu verschieben:
- Kursgewinne aus Aktien (Kaufdatum ab dem 1. Januar 2009) unterliegen der pauschalen Abgeltungsteuer von 25 Prozent ohne Kirchensteuer und Solidaritätszuschlag. Wer bei seinen Einkünften als Rentner mit einem geringeren Steuersatz rechnet, der profitiert, wenn er Gewinne erst im Ruhestand realisiert (Achtung: Kursrisiko!).
- Auf Zinseinnahmen fallen ebenfalls 25 Prozent Abgeltungsteuer an. Mit Papieren, bei denen die Zinsen erst am Ende der Laufzeit ausgeschüttet werden, können Sie Zinseinkünfte ein paar Jahre verschieben.
- Die Abgeltungsteuer behält die Bank automatisch ein. Liegt Ihr persönlicher Steuersatz unter 25 Prozent, erhalten Sie zu viel bezahlte Steuern im Rahmen der Steuererklärung zurück. Richtwert: Ein effektiver Steuersatz von 25 Prozent greift derzeit bei einem zu versteuernden Einkommen von 55.000 Euro.
- Wer Mieteinkünfte erzielt, sollte prüfen, ob es lohnt, Modernisierungsmaßnahmen noch während des Erwerbslebens durchzuführen. Kosten und Schuldzinsen können Sie steuerlich absetzen. Das lohnt umso mehr, je höher der persönliche Steuersatz liegt.
- Weiterer Steuervorteil für Rentner: Wer nicht oder nur geringe Beträge in die gesetzliche Rentenkasse einzahlt und bereits kurz vor der Rente steht, kann derzeit mit einer Basisrente extra Steuern sparen. Die Beiträge dürfen Sie nämlich bereits in erheblichem Umfang steuerlich absetzen, umgekehrt unterliegt die Rente bis 2040 noch nicht voll der Steuer.
Fazit: Die Entscheidung für einen langfristigen Sparvertrag sollte sich nie allein nach der möglichen Steuerersparnis richten, sondern vor allem nach der erwarteten Rendite (vor Steuern).
Befragen Sie zu Ihren individuellen Möglichkeiten und sonstigen Steuervorteilen für Rentner auf jeden Fall einen Steuerberater.