Big-Mac-Index – cleverer Kaufkraft-Indikator

Bei Burgern und Bargeld denken Sie sicherlich zunächst an den Bestellprozess bei McDonald’s. Tatsächlich ist der Big-Mac-Index aber deutlich vielschichtiger als ein Brötchen mit zwei Burger-Pattys, weil er globale Unterschiede in der Währungsbewertung abbildet. Wir verraten Ihnen, wie Sie mit dem Wissen um den Big-Mac-Index im Urlaub bares Geld sparen und wie das Währungs-Ranking Einfluss auf Ihr Wertpapierdepot haben kann.

Was ist der Big-Mac-Index?

Der berühmte doppelstöckige Burger von McDonald’s ist ein echtes Phänomen: Er wurde im Jahre 1968 eingeführt, als direktes Konkurrenzprodukt zum Whopper von Burger King. Die Variation aus Burger-Brötchen, Fleisch, Spezialsoße, Salat und Käse ist weltweit beliebt – dabei ist der Geschmack des Big Mac fast überall identisch. Das liegt u. a. an der peniblen Portionierung der genutzten Zutaten.

Der Preis für einen Big Mac unterscheidet sich allerdings von Land zu Land: Laut Statista musste man nach dem sogenannten Big-Mac-Index in der Schweiz durchschnittlich rund 8,17 US-Dollar bezahlen – weit mehr als in jedem anderen Land der Welt. Im Juli 2022 kostet der Burger dort noch durchschnittlich 6,71 US-Dollar und im Januar 2023 waren es bereits durchschnittlich rund 7,26 US-Dollar.

Den günstigsten Big Mac gibt es in Taiwan (Stand: Januar 2024): Dort kostet dieser nur rund 2,39 US-Dollar. Dies hat sich im Vergleich zu Juli 2023 nicht geändert. In Europa ist der Big Mac in der Ukraine mit rund 2,94 US-Dollar am günstigsten. Seit Mai 2022 gibt es in Russland keinen Big Mac mehr.

Die Erhebung zeigt relativ genau auf, wie stark die Kaufkraft verschiedener Landeswährungen ist – und das anhand des Big-Mac-Preises. Tatsächlich lässt sich so feststellen, ob eine Währung aktuell über- oder unterbewertet ist. Das ist nicht nur für Reisende interessant, die in einem Land mit schwächerer Währung generell mehr Urlaub für ihr Geld bekommen. Auch Anleger profitieren von den Vergleichswerten, die der Big-Mac-Index aufzeigt.

 

Big-Mac-Index macht Risiken bei Anlagen in Fremdwährungen deutlich

Sie sind sich dessen vielleicht nicht bewusst: Sobald Anleger Geld außerhalb der Eurozone investieren – etwa in internationale Aktienindizes –, holen sie sich automatisch Fremdwährungen ins Depot. Deren Entwicklung hat Einfluss auf den Gesamtertrag der Geldanlage, der teils frappierend sein kann. Dafür ein Beispiel: Im Jahr 2020 legte der US-Leitindex Dow Jones Industrial Average um 5,5 Prozent zu – ein ordentliches Plus. Doch leider meinte es die US-Währung nicht gut mit Anlegern aus der Eurozone: Der Kurs des US-Dollar sackte nämlich gegenüber der Gemeinschaftswährung im selben Zeitraum um 10 Prozent ab. Unter dem Strich machten die Euro-Anleger also Verlust.

 

Tipp

Um das Währungsrisiko bei internationalen Anlageformen zu minimieren, sollten Sie auf einen ausgewogenen Mix aus länderspezifischen Investments setzen. So lassen sich rückläufige Zahlungsmittelkurse gut kompensieren.

 

Währungseffekte nicht überbewerten

Wie der Big-Mac-Index aufzeigt, können einige Währungen weltweit schnell an Wert verlieren oder aufgewertet werden. Sie sollten diese Erkenntnis allerdings nicht unbedingt überbewerten. Wichtig ist, dass Sie bei temporären Kursrutschen Ruhe bewahren und keine Panikverkäufe veranlassen. 

Zudem ist der Big-Mac-Index nicht das Nonplusultra der Währungsbewertung: Ein Hamburger ist schließlich kein international frei handelbares Produkt. Landesspezifische Steuern, Zölle und Personalkosten haben ebenso Auswirkungen auf den Big-Mac-Preis wie die Ausgaben für lokal produzierte Zutaten. Auch das allgemeine Wettbewerbsumfeld spielt bei der Preisgestaltung eine nicht unerhebliche Rolle. Schlussendlich ist der Big Mac zwar weit verbreitet – aus religiösen Gründen gibt es ihn aber beispielsweise nicht in Indien. In Nordkorea, Kambodscha, Ghana und Mazedonien sucht man derweil ganz vergeblich nach einer McDonald’s-Filiale. Aus diesen Gründen ist der Big-Mac-Index zwar ein relativ verlässlicher Indikator für die Kaufkraft einer Währung, doch eine weltweite und lückenlose Abbildung ist über die vor 32 Jahren entwickelte Berechnungsgrundlage nicht möglich.

Ökonomen versuchen deshalb seit einiger Zeit, Abhilfe zu schaffen – etwa mit dem Billy-Index, der den weltweiten Preis eines schwedischen Regalsystems abbildet. In direkter Konkurrenz zum Big-Mac-Index entstand im Jahre 2013 außerdem der Mini-Mac-Index. Dieser Vergleichswert hat ausnahmsweise nichts mit einem beliebten Schnellrestaurant zu tun: Hier werden vielmehr die weltweiten Preisunterschiede des Apple iPad mini dargestellt, bei dem es sich tatsächlich um eine internationale und standardisierte Ware handelt.

Wem das alles zu theoretisch ist, der kann das Währungsrisiko durch ganz praktische Anlagen in ETFs oder Aktienfonds ausgleichen. Exchange Traded Funds verteilen ihr Anlagevolumen quasi automatisch weltweit, weil sie die Wertentwicklung ganz unterschiedlicher Aktien oder Aktienindizes widerspiegeln. Und das Beste daran: Diese Sparform funktioniert bei der Postbank schon ab 25 Euro (ETF) bzw. 50 Euro (Fondsparplan) im Monat. Probieren Sie doch einfach einmal eine der beiden Anlageformen aus und reichern Sie Ihre Geldanlage mit einigen lukrativen „Leckerbissen“ an!

 

Risikohinweis

Jede Geldanlage ist mit Risiken verbunden. Die Anlage ist nicht garantiert, Schwankungen des Markts können zu Kursverlusten bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen. Über die speziellen Risiken des jeweiligen Wertpapierprodukts informieren Sie die jeweiligen gesetzlich vorgeschriebenen Verkaufsunterlagen. Diese sind auf www.postbank.de abrufbar, wenn Sie dort in der Suche die ISIN/WKN des Produkts eingeben, außerdem erhältlich in der Postbank Filiale bei Ihrem Wertpapierberater. Weitere Informationen enthalten zudem die „Basisinformationen für Wertpapiere und weitere Kapitalanlagen“.