Big-Mac-In­dex – clev­erer Kauf­kraft-In­di­kator

  • Mit dem Indikator lassen sich die Unterschiede in der Kaufkraft verschiedener Landeswährungen abbilden.
  • Grundlage hierfür ist der Preis für einen Big Mac bei McDonald's.
  • Wir verraten Ihnen, wie Sie mit dem Big-Mac-Index im Urlaub Geld sparen und wie das Währungs-Ranking Einfluss auf Ihr Wertpapierdepot haben kann.

Unser Tipp

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Was ist der Big-Mac-In­dex?

Der berühmte doppelstöckige Burger von McDonald's ist ein echtes Phänomen: Das Fast-Food-Gericht begann seine Erfolgsgeschichte bereits im Jahr 1968 als direktes Konkurrenzprodukt zum Whopper von Burger King. Die Variation aus Burger-Brötchen, Fleisch, Spezialsoße, Salat und Käse erfreut sich weltweit großer Beliebtheit. Der Geschmack des Big Mac ist fast überall gleich. Das liegt u. a. an der peniblen Portionierung der Zutaten.

Der Big Mac ist somit ein weltweit nahezu identisches Produkt, das in McDonald’s-Restaurants rund um den Globus verkauft wird – und zwar in mehr als 100 Ländern. Genau das macht ihn zum idealen Indikator dafür, wie hoch die Kaufkraft einer bestimmten Währung ist. Laut Definition ist der Big-Mac-Index dafür gedacht, die Kaufkraftparität verschiedener Währungen abzubilden. Damit ist das Verhältnis zweier Währungen auf Basis des Preises für dieselben Waren gemeint. Sprich: Ein Big Mac sollte zwar theoretisch überall gleich viel kosten, nur ist das nicht der Fall. Daran zeigt sich, dass Währungen unter- oder auch überbewertet sein können.

Der Big Mac schmeckt über­all gleich, kostet aber unter­schied­lich viel

Der Preis für einen Big Mac unterscheidet sich von Land zu Land:

  • Der teuerste Big Mac kostet rund 8,17 US-Dollar, und zwar in der Schweiz. Das ist weit mehr als in jedem anderen Land der Welt. Im Juli 2022 kostete der Burger dort noch durchschnittlich 6,71 US-Dollar. Im Januar 2023 waren es bereits durchschnittlich rund 7,26 US-Dollar.
  • Den günstigsten Big Mac gibt es in Taiwan. Dort kostet der Burger nur rund 2,39 US-Dollar. Dies hat sich im Vergleich zu Juli 2023 nicht geändert. In Europa ist der Big Mac in der Ukraine mit rund 2,94 US-Dollar am günstigsten. Seit Mai 2022 gibt es in Russland keinen Big Mac mehr.

Quelle: Statista (Stand: Januar 2024)

Warum ist der Big-Mac-Index interessant?

Die Erhebung zeigt relativ genau, wie stark die Kaufkraft verschiedener Landeswährungen ist – und das allein anhand der Big-Mac-Preise. Mit dem Burger-Index lässt sich so feststellen, ob eine Währung aktuell über- oder unterbewertet ist.

Das ist nicht nur für Reisende interessant, die in einem Land mit schwächerer Währung generell mehr Urlaub für ihr Geld bekommen. Anleger profitieren ebenfalls von den Vergleichswerten, die der Big-Mac-Index aufzeigt. Auch kann der Big-Mac-Index die Inflation der Burgerpreise im Zeitverlauf anzeigen.

Wie lässt sich der Big-Mac-Index berechnen?

Die Formel für die Berechnung lautet: Preis Big Mac Land A ÷ Preis Big Mac Land B.

Der daraus berechnete Big-Mac-Wechselkurs lässt sich dann mit dem tatsächlichen Wechselkurs vergleichen.

Der Big-Mac-Index für die Euro-Zone im Vergleich zu den USA sieht wie folgt aus: 5,39 Euro ÷ 5,69 US-Dollar = 0,9473 (Big-Mac-Wechselkurs). Der offizielle Wechselkurs lag bei 0,9166 (Stand: Januar 2024). Nach dem Big-Mac-Index ist der Euro gegenüber dem US-Dollar um rund drei Prozent überbewertet.

Big-Mac-Index für Eu­ro­pa – heu­te und frü­her

Die Entwicklung des Big-Mac-Index für die Euro-Zone in den letzten Jahren verdeutlicht, wie Währungen an Wert verlieren oder gewinnen können. Ein separater Big-Mac-Index für Deutschland existiert nicht, da der Index nur den Big-Mac-Preis für die Euro-Zone angibt.

Zeitpunkt Preis in Euro Preis in
US-Dollar
Euro überbewertet bzw. unterbewertet
Januar 2019 4,05 € 4,71 $ - 1,4 %
Januar 2020 4,12 € 4,82 $ - 4,9 %
Januar 2021 4,25 € 4,89 $ + 5,6 %
Januar 2022 4,42 € 5,04 $ - 1,7 %
Januar 2023 4,81 € 5,26 $ - 2,4 %
Januar 2024 5,39 € 5,69 $ + 3,1  %

Bei der Geldanlage Ruhe bewahren

Wie der Big-Mac-Index aufzeigt, können einige Währungen weltweit schnell an Wert verlieren oder aufgewertet werden. Sie sollten diese Erkenntnis allerdings nicht unbedingt überbewerten. Wichtig ist, dass Sie bei temporären Kursrutschen Ruhe bewahren und keine Panikverkäufe veranlassen. 

Big-Mac-Index nicht das Non­plus­ultra der Wäh­rungs­be­wertung

Zudem ist der Big-Mac-Index nicht das Nonplusultra der Währungsbewertung: Ein Hamburger ist schließlich kein international frei handelbares Produkt. Landesspezifische Steuern, Zölle und Personalkosten haben ebenso Auswirkungen auf den Big-Mac-Preis wie die Ausgaben für lokal produzierte Zutaten. Auch das allgemeine Wettbewerbsumfeld spielt bei der Preisgestaltung eine nicht unerhebliche Rolle. Schlussendlich ist der Big Mac zwar weit verbreitet – aus religiösen Gründen gibt es ihn aber beispielsweise nicht in Indien. In Nordkorea, Kambodscha, Ghana und Mazedonien sucht man derweil ganz vergeblich nach einer McDonald’s-Filiale. Aus diesen Gründen ist der Big-Mac-Index zwar ein relativ verlässlicher Indikator für die Kaufkraft einer Währung, doch eine weltweite und lückenlose Abbildung ist über die vor 32 Jahren entwickelte Berechnungsgrundlage nicht möglich.

Alter­nativen zum Ham­burger-Index

Ökonomen versuchen deshalb seit einiger Zeit, Abhilfe zu schaffen – etwa mit dem Billy-Index, der den weltweiten Preis eines schwedischen Regalsystems abbildet. In direkter Konkurrenz zum Big-Mac-Index entstand im Jahre 2013 außerdem der Mini-Mac-Index. Dieser Vergleichswert hat ausnahmsweise nichts mit einem beliebten Schnellrestaurant zu tun: Hier werden vielmehr die weltweiten Preisunterschiede des Apple iPad mini dargestellt, bei dem es sich tatsächlich um eine internationale und standardisierte Ware handelt.

Währung­srisiko aus­gleichen

Wem das alles zu theoretisch ist, der kann das Währungsrisiko durch ganz praktische Anlagen in ETFs oder Aktienfonds ausgleichen. Exchange Traded Funds verteilen ihr Anlagevolumen quasi automatisch weltweit, weil sie die Wertentwicklung ganz unterschiedlicher Aktien oder Aktienindizes widerspiegeln. Und das Beste daran: Diese Sparform funktioniert bei der Postbank schon ab 25 Euro (ETF) bzw. 50 Euro (Fondsparplan) im Monat. Probieren Sie doch einfach einmal eine der beiden Anlageformen aus und reichern Sie Ihre Geldanlage mit einigen lukrativen „Leckerbissen“ an!

Risikohinweis

Jede Geldanlage ist mit Risiken verbunden. Die Anlage ist nicht garantiert, Schwankungen des Marktes können zu Kursverlusten bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen. Über die speziellen Risiken des jeweiligen Wertpapierprodukts informieren Sie die jeweiligen gesetzlich vorgeschriebenen Verkaufsunterlagen. Diese sind auf www.postbank.de abrufbar, wenn Sie dort in der Suche die ISIN/WKN des Produktes eingeben. Alternativ erhalten Sie sie in der Postbank Filiale bei Ihrem Wertpapierberater. Weitere Informationen enthalten zudem die „Basisinformationen für Wertpapiere und weitere Kapitalanlagen“.