Single­haus­halt – clevere Spar­tipps für Allein­lebende

  • Mehr Freiraum, höhere Kosten – Singles leben mit Haushaltsausgaben von 1.706 Euro im Schnitt teurer als Paare oder Familien.
  • Einsparpotenzial gibt es vor allem bei Energiekosten, Versicherungen und anderen monatlichen Ausgaben.
  • Wir geben Ihnen eine Übersicht zu den Lebenshaltungskosten eines Singlehaushalts und verraten Tipps, wie Sie effektiv Geld sparen können.  

Unser Tipp

Postbank Girokonto

Singlehaushalt – Kosten pro Monat ermitteln

Wer alleine wohnt, befindet sich in guter Gesellschaft: Laut dem Statistischen Bundesamt handelt es sich bei rund 41 Prozent aller Haushalte in Deutschland um Singles (Einpersonenhaushalte). Eine eigene Wohnung bedeutet für viele Menschen persönliche Freiheit, ist aber auch mit höheren Pro-Kopf-Kosten verbunden. Das klingt einleuchtend, da Alleinlebende im Gegensatz zu Paaren z. B. Miete, Strom und Versicherungen komplett selbst stemmen.

Wenn Sie Ihre Kosten senken möchten, brauchen Sie erst einmal finanziellen Durchblick. Ein Haushaltsbuch kann Ihnen dabei helfen, Ihr Budget zu berechnen und unnötige Ausgaben zu entlarven.

Lebenshaltungskosten berechnen

Wie viel Geld habe ich im Monat zur Verfügung und wofür gebe ich es aus? Um Einsparmöglichkeiten zu identifizieren, schauen Sie sich im ersten Schritt Ihre monatlichen Einnahmen und Ausgaben an.

Hier finden Sie eine Liste der typischen Lebenshaltungskosten:

  • Wohnen: Miete, Energiekosten (Strom, Wasser, Heizen), Einrichtung
  • Ernährung: Lebens- und Genussmittel sowie Restaurantbesuche
  • Versicherungen: Haftpflichtversicherung, Altersvorsorge, Krankenversicherung
  • Kommunikation und Medien: Mobilfunk, Internet, GEZ, Streaming-Dienste
  • Freizeit: Hobbys, Konzerte, Kino, Fitnessstudio, Ausflüge
  • Bildung: Studiengebühren, Lernmittel, Fortbildung
  • Mobilität: Kfz-Kosten, Fahrradreparaturen, Monatsticket für den ÖPNV
  • Sonstige Konsumausgaben: Kleidung, Drogerieartikel, Friseur und andere Dienstleistungen

Was geben Allein­stehende im Mo­nat aus?

Falls Sie z. B. für ein Studium in eine neue Stadt ziehen oder zum ersten Mal allein leben, kennen Sie Ihre zukünftigen Ausgaben wahrscheinlich noch nicht. Die folgende Auflistung verschafft Ihnen einen Überblick zu den durchschnittlichen Lebenshaltungskosten pro Monat für einen Singlehaushalt in Deutschland.

Kostenart Durchschnittliche Lebenshaltungskosten
Wohnen 662 Euro
Lebens- und Genussmittel 212 Euro
Verkehr 200 Euro
Freizeit  187 Euro
Gaststätten und Unterkünfte 99 Euro
Ausstattung im Haushalt 75 Euro
Sonstiges 75 Euro
Gesundheit 72 Euro
Kleidung 67 Euro
Kommunikation 51 Euro
Bildung 8 Euro
Gesamt 1.706 Euro

Quelle: Statistikportal der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder; durchschnittliche Lebenshaltungskosten für Singles

Wie viele Singlehaushalte gibt es in Deutschland?

Die Zahl der Einpersonenhaushalte steigt kontinuierlich und liegt derzeit bei 17 Millionen. Das Statistische Bundesamt geht davon aus, dass schon im Jahr 2040 jede vierte Person in Deutschland alleine wohnen könnte.

Geld sparen – 5 Tipps für Single­haus­halte

Auch, wenn die Kosten insgesamt eher steigen und es nicht in allen Bereichen Einsparpotenzial gibt, findet sich doch die eine oder andere Stellschraube. Alleinstehende können beispielsweise Single-Tarife bei Versicherungen abschließen oder Carsharing nutzen, um Geld zu sparen. Im Folgenden finden Sie die wichtigsten Spartipps für Einpersonenhaushalte.

Tipp 1: Energiekosten senken

Strom: Eine smarte Beleuchtung, energiesparende Haushaltsgeräte, Wäsche bei niedrigen Temperaturen waschen, Steckdosenleiste mit Ausschalter – es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um den eigenen Stromverbrauch zu reduzieren.

Heizen: Heizkosten sparen Sie, indem Sie das Thermostat richtig einstellen. Für Wohnräume empfiehlt sich eine Temperatur von 20 Grad. Im Schlafzimmer genügen meist schon 18 Grad. Lüften Sie regelmäßig und achten Sie darauf, dass weder Vorhänge noch Möbel die Heizkörper verdecken.

Wasser: Wassersparende Duschköpfe und Armaturen tragen dazu bei, den Wasserverbrauch zu senken. Wer den Geschirrspüler sowie die Waschmaschine nur bei voller Beladung anschaltet und Eco-Programme auswählt, spart ordentlich Energie.

Ein weiterer wesentlicher Punkt ist die Wahl des Energielieferanten: Bei Strom- und Gasanbietern bestehen zum Teil erhebliche Unterschiede – weniger hinsichtlich der Servicequalität, wohl aber in Bezug auf die Energiepreise. Vergleichen Sie daher die Angebote und wechseln Sie Ihren Tarif. Dabei lässt sich oft auch ein Neukundenbonus mitnehmen.

Tipp 2: Versicherungen optimieren

Bestimmte Versicherungen wie beispielsweise eine private Haftpflicht oder eine Berufsunfähigkeitsversicherung gelten als unverzichtbar. Versicherer bieten in einigen Sparten spezielle Single-Tarife an, die für Alleinstehende günstiger sind und dennoch ausreichend Schutz bieten.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, bestehende Verträge zu optimieren: Sie können beispielsweise die Selbstbeteiligung erhöhen oder die Leistung an Ihren individuellen Bedarf anpassen. Damit lassen sich die Prämien im Idealfall senken.

Tipp

Studierende können sich eine Haftpflichtversicherung in der Regel sparen, da sie meist bei ihren Eltern mitversichert sind.

Tipp 3: Sparen – ohne unnötige Gebühren, aber mit Renditechancen

Das Girokonto ermöglicht den bargeldlosen Zahlungsverkehr, eignet sich aber nur bedingt zum Sparen. Möchten Sie Ihr Geld sinnvoll investieren? Für den Vermögensaufbau bieten sich verschiedene Produkte an: wie Tagesgeld oder eine Geldanlage in Wertpapiere. Das geht auch mit kleinen Sparbeträgen: Schon ab 25 Euro monatlich kann in sparplanfähige ETFs investiert werden.

Doch auch beim Girokonto lohnt es sich, die Kontoführungsgebühren zu vergleichen. Vor allem junge Leute können von kostenlosen Konten profitieren. Achten Sie auch darauf, dass eine Girocard sowie eine Debit- oder Kreditkarte inklusive sind.

Tipp

Sogenannte ETFs („Exchange Traded Funds“) eignen sich gut, um auch kleinere Beträge zu investieren. Die Kosten fallen hier gering aus, da kein aktives Fondsmanagement betrieben wird. Mehr zu ETFs erfahren Sie in diesem Artikel.

Tipp 4: Kommunikation zum kleinen Preis

Vergleichsportale helfen Ihnen dabei, günstige Tarife für Handy, Festnetz und Internet ausfindig zu machen. Oftmals lässt sich Geld einsparen, wenn Sie ein Kombipaket abschließen. Nehmen Sie zudem die Leistungen genau unter die Lupe: Für Singlehaushalte reicht normalerweise ein Internetanschluss mit 50 MBit/s aus.

Tipp 5: Elektro­ge­räte für Ein­personen­haus­halte

Den Trend zum Singlehaushalt haben viele Hersteller längst erkannt: Es gibt beispielsweise schmale Geschirrspüler oder Waschmaschinen, die in kleine Wohnungen passen. Ein weiterer Pluspunkt dabei ist der Energieverbrauch: Eine kompakte Spülmaschine mit 45 Zentimetern Breite lässt sich in einem Einpersonenhaushalt eher voll beladen und dadurch energiesparend betreiben. Prüfen Sie in jedem Fall vor dem Kauf das Energieeffizienzlabel.
Dies trifft auch auf Kühlschränke zu: Ein großer Kühlschrank verbraucht mehr Strom als ein kleineres Modell. Für eine Person genügt meist ein Gerät mit 90 Litern Fassungsvermögen.

Mietbürgschaft statt Mietkautionskonto.

Schon gewusst? Mit einer Mietbürgschaft können Sie Ihr Geld besser nutzen, als es auf einem niedrig verzinsten Kautionskonto liegen zulassen, denn mit einer Mietbürgschaft sparen Sie sich die Barkaution. 

 

Spar­sam leben vs. mehr ver­dienen

Ein sparsamer Lebensstil schafft die nötigen Voraussetzungen, um langfristig seine Ausgaben zu reduzieren und mehr Geld anzusparen. Möglicherweise kommt für Sie auch eine zusätzliche Einnahmequelle infrage, die extra Geld in die Haushaltskasse bringt. Für Studierende kann es z. B. in finanzieller und beruflicher Hinsicht interessant sein, sich neben dem Studium selbstständig zu machen.