Invest­ment­fonds als Geld­an­lage: So kann der Ver­mögens­auf­bau ge­lingen

Trotz des Endes der Niedrigzinsphase können die Realrenditen festverzinslicher Anlagen wie Tages- oder Festgeld aufgrund der Inflation teilweise noch negativ sein. Nicht nur vor diesem Hintergrund könnte es sich für entsprechend risikobereite Anlegende anbieten, mittel- bis langfristig nicht benötigtes Kapital in Anlagen mit größeren Renditechancen zu investieren, etwa Aktien oder Anleihen. Hier lesen Sie, warum ein Investmentfonds ein guter Einstieg in die Welt der Wertpapiere sein könnte.

Unser Tipp

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Investmentfonds: Wertpapieranlage auch für Börsenneulinge

Unternehmenskennzahlen, volkswirtschaftliche Analysen, Marktprognosen: Die Welt der Geldanlage in Wertpapieren ist komplex. In den Augen mancher gar so komplex, dass sie davor zurückschrecken, einen Schritt in diese Welt zu wagen – und damit mögliche langfristige Renditechancen ungenutzt lassen. Dabei ist es gar nicht so schwierig, an der Dynamik der Kapitalmärkte teilzuhaben. Eine vergleichsweise einfache Möglichkeit dafür sind Investmentfonds. Statt in zum Beispiel einzelne Aktien eines Unternehmens zu investieren, beteiligen Sie sich hier durch den Kauf von Fondsanteilen an einem Investmentkorb, der das Anlagekapital vieler Anleger in eine Vielzahl verschiedener Aktien oder anderer Einzelpapiere investiert. Auf diese Weise können Sie mit relativ geringen Investitionssummen eine breite Risikostreuung erreichen – deutlich breiter, als es bei einem vergleichbaren Kapitaleinsatz mit dem Kauf einzelner Aktien möglich wäre. Zudem nutzen Sie das Börsen-Know-how eines erfahrenen Fondsmanagements. Dieses „betreut“ den Fonds und kauft bzw. verkauft je nach Marktlage und auf Basis umfangreicher Datenanalysen einzelne Wertpapiere, mit dem Ziel, die Wertentwicklung des Fonds langfristig positiv zu beeinflussen – allerdings immer nur im Rahmen der vorab festgelegten Anlagestrategie. Diese gibt zum Beispiel vor, in welchen Branchen oder Regionen der Fonds investieren und wie hoch das Risiko der Investments sein darf.

 

Charakteristisch: breite Streuung von Renditechancen und Anlagerisiken

Um der bewährten Börsenweisheit „Lege nicht alle Eier in einen Korb“ – weil dann bei einem Sturz alle Eier zerbrechen könnten – gerecht zu werden, streut das Fondsmanagement das eingesammelte Anlagekapital je nach Ausrichtung des Fonds über verschiedene „Körbe“, also unterschiedliche Unternehmen, Branchen, Regionen, Währungen oder auch Anlageklassen wie Aktien und Anleihen. Diese Risikostreuung nennt man im Fachjargon Diversifikation. Durch die Verteilung der Investitionssumme versucht das Fondsmanagement, die Chancen und Risiken einzelner Wertpapiere so auszugleichen, dass der Fonds bei einem definierten Risiko die bestmögliche Rendite erwirtschaftet. Sollte sich etwa das Marktumfeld anders entwickeln als erwartet, kann das Fondsmanagement zudem die Zusammensetzung des Fondsvermögens dynamisch angleichen. Als Anlegerin oder Anleger müssen Sie also nicht selbst aktiv werden.  

 

Risiko und Ertragschancen: Die Anlagestrategie macht den Unterschied

Wie risikoscheu sind Sie in Sachen Geld? Diese Frage sollten Sie beantworten, bevor Sie sich für einen bestimmten Fonds entscheiden. Wählen Sie die Anlageformen, die zu Ihnen passen. Sie sollten sich mit Ihrer Geldanlage wohlfühlen. Mögliche Anlegerstrategien können folgende sein:

Der moderate An­leger

Das Anlageziel „moderat“ richtet sich an Anleger, die Wert auf möglichst stabile Erträge legen und Risiken nur in einem eher geringeren Maß eingehen möchten bei durchaus bestehenden Verlustrisiken.

Der ausgewogene An­leger

Das Anlageziel „ausgewogen“ richtet sich an Anleger, die Wert auf einen überdurchschnittlichen Ertrag aus ihrem Depot legen und bereit sind, hierfür überdurchschnittliche Verlustrisiken in Kauf zu nehmen.

Der dynamische An­leger

Das Anlageziel „dynamisch“ richtet sich an Anleger, die eine sehr hohe Erwartung an die Erträge aus ihrem Depot haben und bereit sind, entsprechend sehr hohe Verlustrisiken in Kauf zu nehmen.

Welche Fonds­typen gibt es?

Bei der Auswahl eines Fonds gilt die Faustregel: Je höher der Aktienanteil, desto höher die Renditechancen – aber auch die möglichen Risiken. Als Anleger sollten Sie daher die wichtigsten Fondstypen kennen:

Aktien­fonds

Das Fondsmanagement investiert das Anlagekapital zu großen Teilen oder vollständig in Aktien, also in Beteiligungen an Unternehmen. Aktienfonds gibt es in vielen verschiedenen Ausprägungen und Fokussierungen. Sie unterscheiden sich zum Beispiel hinsichtlich der investierten Branchen oder Regionen.

Renten­fonds

Bei dieser Fondsart investiert das Fondsmanagement vorwiegend oder gänzlich in Staats- und/oder Unternehmensanleihen, auch Rentenpapiere genannt. Auch hier gibt es Varianten mit unterschiedlich hohem Risiko. Manche Fonds investieren überwiegend in vergleichsweise sichere Rentenpapiere bonitätsstarker Unternehmen oder Staaten, etwa Bundesanleihen. Andere legen den Fokus auf ein stärkeres Renditewachstum und investieren in Anleihen mit einem höheren Ausfallrisiko – zum Beispiel Rentenpapiere der Schwellenländer.

Misch­fonds

Das Investment erfolgt sowohl in Aktien als auch in Anleihen. Darüber hinaus können Rohstoffe oder Edelmetalle als Investments beigemischt werden.

Investmentfonds vs. ETF

Neben dem aktiv gemanagten klassischen Investmentfonds gibt es eine weitere Anlagemöglichkeit, und zwar ETFs (Exchange Traded Funds), also börsengehandelte Indexfonds.

Was sind ETFs?

ETFs werden im Gegensatz zu den Investmentfonds nicht aktiv gemanagt. Stattdessen bilden sie automatisiert einen Wertpapierindex nach – beispielsweise den deutschen Aktienleitindex DAX®. Ein ETF kann deshalb niemals die Marktentwicklung des Index übertreffen, den er nachbildet. Er bleibt aber in der Regel auch nicht hinter der Wertentwicklung des Index zurück.

Trans­parenz

Da ETFs jeweils einen Index möglichst genau nachbilden, ist ihre Zusammensetzung vergleichsweise gut nachvollziehbar. Die genaue Zusammensetzung von Fonds veröffentlichen Fondsgesellschaften regelmäßig in Berichten. Die Fondszusammensetzung kann sich aber zwischenzeitlich verändern.

Handel

ETFs werden direkt an der Börse gehandelt, können also während der Börsenöffnungszeiten jederzeit ge- oder verkauft werden.

Kosten

Die Gesamtkosten aus einmaligen Kaufgebühren für die Fondsanteile (zum Beispiel Ausgabeaufschlag, Kommissionsentgelt, Transaktionspreis) und jährlichen Verwaltungskosten sind für ein Fondsinvestment in der Regel höher als jene für einen ETF. Das liegt unter anderem daran, dass bei einem Fonds die Dienstleistungen des Fondsmanagements bezahlt werden müssen. Insgesamt kann dies die Rendite eines Fonds gegenüber der eines ETFs schmälern.

Risiken

Die Wertentwicklung ist weder bei Fonds noch bei ETFs voraussehbar, beide Produkte können Kursschwankungen unterliegen. Dabei variiert die Risikostreuung je nach Ausgestaltung des Fonds oder ETFs. Ein ETF auf den Weltindex MSCI World etwa streut das Anlagekapital deutlich breiter als ein sogenannter Themen-ETF zum Thema künstliche Intelligenz.

Grundsätzlich gilt für beide Anlagevarianten: Das Anlagekapital ist als Sondervermögen geschützt. Das heißt, im Falle einer Insolvenz des Anbieters haben andere Gläubiger darauf keinen Zugriff.

Eine Frage des Ge­schmacks

Ob Sie sich grundsätzlich für die Anlage in einen klassischen Investmentfonds oder einen ETF entscheiden, hängt davon ab, ob Sie lieber den Fähigkeiten eines Fondsmanagements vertrauen wollen – und welche Kosten Sie dafür akzeptieren würden – oder auf die Entwicklungsmöglichkeiten eines bestimmten Index setzen möchten. Für beide Varianten gilt: Prüfen Sie genau, ob das von Ihnen favorisierte Anlageprodukt zu Ihrer persönlichen Anlagestrategie und Risikobereitschaft passt. Denn auch innerhalb der jeweiligen Produktkategorien gibt es große Unterschiede.

Risikohinweis

Jede Geldanlage in Wertpapiere ist mit Risiken verbunden. Die Anlage ist nicht garantiert, Schwankungen des Markts können zu Kursverlusten bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen. Über die speziellen Risiken des jeweiligen Wertpapierprodukts informieren Sie die jeweiligen gesetzlich vorgeschriebenen Verkaufsunterlagen. Diese sind auf www.postbank.de abrufbar, wenn Sie dort in der Suche die ISIN/WKN des Produkts eingeben, außerdem erhältlich in der Postbank Filiale bei Ihrem Wertpapierberater. Weitere Informationen enthalten zudem die „Basisinformationen für Wertpapiere und weitere Kapitalanlagen“.