Was Aktienkurse zum Schwanken bringt

Kursschwankungen sind bei Aktien etwas ganz Normales. Denn die Aktienkurse spiegeln nicht einfach nur den Wert eines Unternehmens wider, sondern werden von vielen Faktoren beeinflusst. Nicht alle davon sind logisch nachvollziehbar. Da spielt viel Psychologie mit rein. An den Aktienmärkten ist eins plus eins nicht immer zwei. Hier lesen Sie, was Aktienkurse zum Schwanken bringt.

Unser Tipp

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Angebot und Nachfrage

Der Preis einer Aktie ergibt sich grundsätzlich aus Angebot und Nachfrage. Wenn jemand die Aktie eines Unternehmens kaufen will, muss ein anderer verkaufen. Alle Verkaufs- und Kaufangebote laufen an den Kapitalmärkten, also den internationalen Börsen, zusammen. Wenn mehr Marktteilnehmer kaufen als verkaufen wollen, steigt der Aktienkurs, ist es umgekehrt, fällt er.

Bei häufig gehandelten Aktien ändert sich der Preis sekündlich. Die Technik macht’s möglich: Der Großteil des deutschen Aktienhandels etwa läuft heute über Xetra, ein vollelektronisches System, das Kauf- und Verkaufsaufträge automatisch zusammenführt. Auch beim restlichen Handel geht nichts mehr ohne Computer. Der klassische Parketthandel mit lautem Geschrei und hektischen Handzeichen ist längst ausgestorben.

 

Stimmungen und Meinungen

Doch was bringt Anleger überhaupt dazu, Aktien zu kaufen oder sie wieder abzustoßen? Eine Rolle spielt dabei zum Beispiel die Frage, welche Alternativen es gerade für die Geldanlage gibt. In der aktuellen Niedrigzinsphase etwa sind verzinsliche Sparanlagen wie Tages- oder Festgeld für Sparer auf der Suche nach Rendite eher unattraktiv. Die Zinsen reichen häufig nicht einmal aus, um die Inflation (Preissteigerung) auszugleichen, das Anlagekapital schrumpft also langsam zusammen. Vor diesem Hintergrund erscheinen Aktien mit ihren höheren Renditechancen trotz vorhandener Verlustrisiken attraktiver. Nach Berechnungen des Deutschen Aktieninstituts (DAI) besaßen 2021 rund 12,1 Millionen Menschen hierzulande Aktien, Aktienfonds oder aktienbasierte ETFs. Das entspricht 17,1 Prozent der Bevölkerung oder knapp jedem sechsten Bundesbürger ab 14 Jahren. 
Ein weiterer entscheidender Faktor für die Aktiennachfrage ist die Gesamtstimmung. Sind die wirtschaftlichen Aussichten durchmischt oder drohen gar Kriege oder andere politische Unsicherheiten, die zum Beispiel die Unternehmensgewinne schmälern könnten, kommen Aktien tendenziell auf die Verkaufslisten. Viele Anleger investieren dann lieber in sicherere Anlagen, auch wenn ihre Renditechancen damit sinken können. Aber auch gute Nachrichten können den Verkauf von Aktien stimulieren, etwa die Ankündigung von Zinserhöhungen durch die Zentralbanken.

 

Entwicklung der Unternehmen

Allerdings laufen nicht alle Aktienkurse stimmungsgetrieben immer in die gleiche Richtung. Das zeigt ein Beispiel: Während der Deutsche Aktienindex DAX, der die Wertentwicklung von 40 deutschen Aktiengesellschaften zusammenfasst, das Jahr 2021 mit einem Plus von fast 16 Prozent abschloss, lieferte die beste Aktie aus dem Index ein Plus von rund 73 Prozent, die Aktie mit dem größten Kursverlust büßte rund ein Viertel ihres Wertes ein.

Neben der allgemeinen Stimmungslage spielen natürlich auch konkrete Unternehmensdaten wie Umsatz, Gewinn oder Profitabilität eine entscheidende Rolle für die jeweilige Kursentwicklung einer Aktie. Allerdings kommt es auch hier wie bei der Stimmungslage nicht unbedingt darauf an, was in den vergangenen Monaten war, und die Gegenwart ist ebenfalls oft nicht sonderlich wichtig: An der Börse wird die Zukunft gehandelt – entscheidend für die Entwicklung der Aktienkurse sind vor allem die Erwartungen der Anleger. Das erklärt, warum bisweilen Aktienkurse von Unternehmen in den Himmel klettern, die noch nie einen Euro Gewinn gemacht haben.

Tipp

Kurzfristig fallende Börsenkurse müssen für Anleger kein Drama sein. Sie können die Rendite sogar langfristig beflügeln. 

Risikohinweis

Jede Geldanlage ist mit Risiken verbunden. Die Anlage ist nicht garantiert, Schwankungen des Markts können zu Kursverlusten bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen. Über die speziellen Risiken des jeweiligen Wertpapierprodukts informieren Sie die jeweiligen gesetzlich vorgeschriebenen Verkaufsunterlagen. Diese sind auf www.postbank.de abrufbar, wenn Sie dort in der Suche die ISIN/WKN des Produkts eingeben, außerdem erhältlich in der Postbank Filiale bei Ihrem Wertpapierberater. Weitere Informationen enthalten zudem die „Basisinformationen für Wertpapiere und weitere Kapitalanlagen“.