Giro-, Debit- und Kredit­karten – welche Bank­karten brauche ich?

  • Bargeld abheben, im Geschäft einkaufen, Waren im Internet bestellen oder eine Reise buchen – Bankkarten sind ein sicheres Zahlungsmittel für Online-Einkäufe und vor Ort.
  • Wenn Sie ein Girokonto eröffnen, bekommen Sie in der Regel auch eine Girocard oder Debitkarte dazu. Darüber hinaus kann sich eine Kreditkarte als nützlich erweisen.
  • Lesen Sie hier, worin sich die Kartensysteme unterscheiden und worauf es beim sicheren Umgang mit der Karte ankommt.

Unser Tipp

Kreditkarten im Überblick

Welche Bank­karten gibt es?

„Mit Karte, bitte.“ – das Bezahlverhalten der Deutschen hat sich in nur wenigen Jahren enorm verändert. Obwohl Bargeld nach wie vor ein wichtiges Zahlungsmittel im Alltag ist, nehmen digitale Transaktionen stetig zu. Denn Kartenzahlungen gelten als bequem, sicher und schnell. Wer vorwiegend mit Karte bezahlt, kann zudem die monatlichen Ausgaben leichter überblicken.

Um bargeldlos zu bezahlen, haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen Arten von Bankkarten: von der Girocard über Mastercard Debitkarten bis hin zu Kreditkarten mit Verfügungsrahmen.

Girocard

Die Girocard ist die geläufigste Karte zum bargeldlosen Bezahlen, wobei sie nur in Deutschland zum Einsatz kommt. Teilweise wird sie noch als EC-Karte bezeichnet – dies ist allerdings der Vorläufer der jetzigen Girocard. Eine reine Girocard lässt sich nur hierzulande verwenden, um an der Kasse zu bezahlen oder Geld am Automaten abzuheben.

Die meisten Girocards sind heute mit einem internationalen Bezahlsystem ausgestattet: Maestro von Mastercard oder V-Pay von Visa. Damit können Sie die Bankkarte auch in den Urlaub mitnehmen. Für Reisen außerhalb der EU sind insbesondere Maestro-Karten geeignet, die sich weltweit nutzen lassen.

Gut zu wissen: Die Maestro-Funktion läuft bei bestehenden Girocards bis spätestens Ende Juni 2027 aus. Bei neuen Bankkarten handelt es sich deshalb oftmals um Mastercard-Debitkarten. Diese Karte ermöglicht es Ihnen, im In- und Ausland bargeldlos zu bezahlen und Geld abzuheben. Erkundigen Sie sich in jedem Fall vor der Abreise, ob Ihre Bankkarte am Urlaubsort gültig ist.

Debitkarte

Bei einer neuen Kontoeröffnung erhalten Sie deshalb oftmals eine Debitkarte – erkennbar an dem Aufdruck „Debit“. Finanzinstitute in Deutschland geben Debitkarten meist in Kooperation mit Mastercard oder Visa aus. Meistens behält die Karte zusätzlich ihre „Girocard Funktion“.

Im Gegensatz zu einer Kreditkarte funktionieren Debitkarten ähnlich wie die Girocard: Wenn Sie mit der Karte bezahlen, erfolgt die Abbuchung sofort von Ihrem Girokonto. Deshalb muss das Konto entweder gedeckt sein oder über eine eingeräumte Kontoüberziehung (Dispo) verfügen. Debitkarten haben den Vorteil, dass Sie sich rund um den Globus einsetzen lassen. Sie können damit außerdem online einkaufen und Flüge, Hotels oder Tickets buchen.

Kreditkarten

Bei Kreditkarten gibt es eine Besonderheit: Nach Bonitätsprüfung räumt Ihnen die herausgebende Bank einen Verfügungsrahmen ein. Dieses Kreditkartenlimit entspricht dem maximalen Betrag, den Sie innerhalb der Abrechnungsperiode ausgeben können. Die einzelnen Transaktionen sammeln Sie zunächst auf dem separaten Kreditkartenkonto. Die Abrechnung der Kreditkarte erfolgt in der Regel einmal im Monat.

Kreditkarten eignen sich auch für Reisen. Mit ihr können Sie z. B. bei der Mietwagenbuchung die nötige Kaution hinterlegen. Das ist mit Debitkarten nicht überall möglich.

Tipp

Einige Kreditkarten bieten Zusatzleistungen, wie etwa Reiseversicherungen oder einen Priority Pass für Flughafen-Lounges. Daher ist eine Kreditkarte ein praktischer Begleiter für Ihren nächsten Urlaub.

Was steht auf einer Bank­karte drauf?

Bankkarten sind nach einem einheitlichen Schema gestaltet. So kann jeder die Informationen schnell überblicken – ganz gleich, ob Sie z. B. eine Mastercard Debit- oder eine Kreditkarte in den Händen halten.

Die folgende Übersicht verrät Ihnen, was die einzelnen Angaben auf einer Bankkarte bedeuten.

Auf der Vorder­seite von Bank­karten finden Sie in der Regel folgende Informationen

  • Name der herausgebenden Bank
  • Aufdruck „Debit“ (Debitkarte) oder „Credit“ (Kreditkarte) (je nach Kartentyp auch auf der Rückseite)
  • Logo des Kartenanbieters, das auch bei den jeweiligen Akzeptanzstellen abgebildet ist
  • Gültigkeitsdauer (Valid Thru)
  • Zeichen für kontaktloses Bezahlen
  • Sicherheitschip mit Kontaktlos-Symbol (NFC) (teilweise)
  • Name des Karteninhabers
  • Kartennummer bzw. IBAN bei Debitkarten

Auf der Rück­seite von Bank­karten finden Sie in der Regel folgende Informationen

  • Unterschriftfeld
  • Kartenprüfnummer (CVC), die Sie z. B. beim Onlineshopping eingeben müssen
  • Filial/Kunden Nr. bei Debitkarten
  • Kartennummer
  • Kartenfolge-Nummer
  • Mastercard-Nummer (teilweise)
  • girocard Symbol
  • Rufnummer der Bank für gefundene Karten

Gut zu wissen

Die Aufzählungen der Informationen auf der Vorder- bzw. Rückseite können jederzeit abweichen.

Wie funk­tionieren virtuelle Bank­karten?

Eine virtuelle Bankkarte ist im Grunde mit einer klassischen Karte vergleichbar, nur dass Sie keine Plastikkarte haben. Eine virtuelle Debit- und Kreditkarte lässt sich deshalb nur online oder zum mobilen Bezahlen via App verwenden. Die Bargeldabhebung am Automaten ist in den meisten Fällen bis auf Ausnahmen (noch) nicht möglich.

Nach der Registrierung lässt sich eine virtuelle Bankkarte sofort nutzen. Debitkarten sind direkt an ein Girokonto angebunden.

Teilweise werden virtuelle Kreditkarten als Prepaid-Karte herausgegeben und funktionieren somit auf Guthabenbasis. Sofern dies der Fall ist, müssen Sie die Bankkarte daher erst per Überweisung oder Lastschrift aufladen. Einen Kreditrahmen wie bei gewöhnlichen Karten gibt es nicht.

Tipp

Wenn Sie Ihre Mastercard mit der Wallet auf Ihrem Smartphone verknüpfen, können Sie auch ohne physische Karte im Geschäft bezahlen.
Kunden mit einer Postbank Visa Card oder ohne Postbank Kreditkarte können in der Post­bank App eine kostenlose, sofort verfügbare Postbank Card plus virtual bestellen und somit auch mobile mit Apple Pay oder Google Pay bezahlen.

Informieren Sie sich hier über mobiles Bezahlen mit Apple Pay und Google Pay.

Bank­karte und PIN

Jede Bankkarte ist mit einer PIN gegen unberechtigte Verwendung geschützt. Die Geheimnummer geben Sie ein, wenn Sie Bargeld abheben oder am Kassenterminal bezahlen. Die NFC-Technik für kontaktloses Zahlen macht es Ihnen allerdings einfacher: Einkäufe bis 50 Euro lassen sich häufig ohne Eingabe der PIN bezahlen.

PIN der Bankkarte vergessen? In der Postbank App („Karten-Einstellungen“) und im Online-Banking („Karte verwalten“) können Sie die PIN Ihrer Kreditkarte (Mastercard) oder Postbank Card plus einsehen. Das BestSign-Sicherheitsverfahren sorgt dabei für optimalen Schutz.

PIN falsch eingegeben? Falls Sie Ihre persönliche Geheimzahl dreimal hintereinander falsch eingegeben haben, lässt sich die Karte nicht mehr nutzen. Setzen Sie sich in diesem Fall mit der kontoführenden Bank in Verbindung.

Karte ver­loren oder ge­stohlen – was tun?

Bei Kartendiebstahl ist es wichtig, dass Sie die Bankkarte umgehend sperren. Damit lässt sich die Karte nicht mehr missbräuchlich verwenden. Eine sofortige Kartensperre sollten Sie auch bei einem Betrugsverdacht durchführen. Ein weitverbreitetes Sicherheitsrisiko ist Phishing, bei dem Kriminelle es u. a. auf die Kreditkartendaten ihrer Opfer abgesehen haben. Haben Sie Ihre Karte gesperrt, können Sie direkt die gewünschte Bankkarte neu bestellen.

Anleitung: Karte sperren und Ersatzkarte bestellen.

Wie entsorge ich alte Bank­karten? 

Alte Girocards, Debit- und Kreditkarten sollten Sie aus Sicherheitsgründen unkenntlich machen. Dazu durchtrennen Sie den Chip und Magnetstreifen einfach mit einer Schere. Schneiden Sie auch entlang der Bankkartennummer, des Namens und der Kartenprüfnummer auf der Rückseite. So ist ein Kartenmissbrauch ausgeschlossen.

Achtung: Die zerkleinerte Karte gehört nicht in den Hausmüll! Denn Bankkarten sind mit einem elektronischen NFC-Chip ausgestattet. Elektrogeräte müssen Sie an den dafür vorgesehenen Sammelstellen abgeben, um eine umweltgerechte Entsorgung zu ermöglichen. Sammelstellen gibt es beispielsweise bei Elektronikgeschäften und größeren Supermärkten sowie bei Wertstoff- und Recyclinghöfen.