Wertsachen sicher zu Hause aufbewahren

Omas Sparstrumpf oder das Versteck unter der Matratze haben längst ausgedient. Geld ist heutzutage am besten auf dem Hausbank-Konto aufgehoben. Auch Sicherheitsexperten und -expertinnen halten nichts davon, große Mengen Bargeld in den eigenen vier Wänden zu horten. Doch wie sieht es mit anderen Wertsachen aus? Dafür bieten sich Wertschränke an: Tresore versprechen ein hohes Maß an Sicherheit – selbst für den Ernstfall, wenn professionelle Einbrecher ins Haus kommen oder ein Brand ausbricht.

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Sind Tresore für Privathaushalte sicher?

„Jein“ sagen Fachleute – und verweisen darauf, dass nur ein qualitativ hochwertiger Safe wirklich Schutz vor Panzerknackern bietet. Zu diesem Urteil kommt auch regelmäßig Stiftung Warentest. Einige Minitresore lassen sich demnach innerhalb nur weniger Minuten mit handelsüblichem Werkzeug öffnen. Es lohnt sich also, zu wissen, welcher Tresor sein Geld wert ist.

Welcher Tresor ist für zu Hause geeignet?

Einen guten Tresor erkennen Sie an den Zertifikaten ECB•S oder VdS. Safes mit diesen Prüfsiegeln sind bestens für den Hausgebrauch geeignet und schützen zuverlässig vor Langfingern. Um einen Tresor aber wirklich sicher zu machen, braucht es einige weitere Überlegungen zum Aufstellort.

Wo lässt sich ein Tresor verstecken?

Was in James-Bond-Filmen funktioniert, ist tatsächlich auch ein guter Tipp für das eigene Heim. Ein in die Wand eingelassener Safe – im Optimalfall hinter einem Bild oder Möbelstück versteckt – bietet den allerbesten Schutz vor Einbrechern. Ein Tresor mit Wand- oder Bodenhalterung kann von Dieben schließlich nicht einfach mitgenommen werden. Zudem liegt die Achillesferse von preisgünstigen Panzerschränken zumeist nicht direkt an der Tresortür, sondern eher an der Rückwand. Ein fest verbauter Safe ist somit die sicherste Variante und bietet guten Schutz für Gold, Schmuck oder wichtige Dokumente.

Dasselbe gilt für Möbeltresore: Mit einer entsprechenden Halterung lässt sich der Safe fest im Wand- oder Kleiderschrank verankern. Wenn Sie den Tresor einbauen, können Kriminelle nicht direkt mit Ihrem Safe unter dem Arm aus der Wohnung spazieren. Gute Tresore haben durch die verbaute Stahlmenge ohnehin ein viel zu hohes Eigengewicht. Von mobilen Tresoren, die Sie zu günstigen Preisen beispielsweise online kaufen können, raten Sicherheitsexperten und Sicherheitsexpertinnen entschieden ab.

Tipp

In einem hochwertigen Tresor ist Ihr Hab und Gut in jedem Fall bestens aufgehoben und abgesichert. Stiftung Warentest weist zudem darauf hin, dass sich die häusliche Sicherheit durch Verwendung von Alarmanlagen, (smarten) Überwachungskameras und Tür- sowie Fenstersicherungen noch weiter erhöhen lässt.

Welche Schließtechnik ist bei einem Tresor wirklich sicher?

Nicht nur Material, Gewicht und Aufstellort tragen grundsätzlich zur Sicherheit eines Heimtresors bei, auch die Schließtechnik ist von entscheidender Bedeutung. Ein Großteil der Safes hat ein Hochsicherheits-Doppelbartschloss, das mehrere Vorteile bietet:

  • Zuverlässig und robust
  • Kein Zahlencode notwendig, der vergessen werden könnte
  • Einsatz auch an klimatisch unterschiedlichen Standorten möglich

Den Schlüssel dürfen Sie allerdings niemals am Schlüsselbund mit sich herumtragen. Geschulte Kriminelle erkennen Doppelbartschlüssel für Tresore auf einen Blick. Standardmäßig sind die Tresore immer mit einem zusätzlichen Ersatzschlüssel ausgestattet. Wenn ein Schlüssel verloren geht, sollten Sie das Schloss trotzdem austauschen lassen. Kommen beide Schlüssel abhanden oder funktionieren nicht mehr richtig, muss der Tresor aufgebohrt werden. Das ist nicht so einfach – an zwei getesteten Safes scheiterten selbst die Profis von Stiftung Warentest, was die gute Qualität dieser Modelle unterstreicht.

Die bequemste Handhabung bietet ein elektronisches Zahlenschloss: Hier geben Sie die Geheimzahl oder einen PIN-Code ein – schon lässt sich der Wertschutzschrank öffnen. Kombinationen aus elektronischem Zahlenschloss und (Not-)Doppelbartschlüssel sind ebenfalls möglich. Doch auch hier ist Vorsicht geboten: Mit Ihrer Ziffern-Zauberformel sollten Sie äußerst sorgsam umgehen. Vergessen Sie die PIN, lässt sich der Tresor im schlimmsten Fall nur noch gewaltsam öffnen. Wenn Sie die Kombination aufschreiben und in Portemonnaie oder Tresornähe aufbewahren, droht hingegen Gefahr durch Diebstahl.

Moderne Tresore können zudem mit einem Fingerprint-Schloss (biometrischem Scanner) ausgestattet sein. Das ist praktisch für alle, die gerne Schlüssel verlegen oder auch mal Passwörter vergessen. Diese Modelle kosten allerdings mehr als Wertschutzschränke mit mechanischem oder elektronischem Schloss.

Wann ist ein Tresor feuerfest?

Feuerfeste Tresore besitzen eine spezielle Isolierung, die einem Feuer je nach Brandschutz für 30, 60 oder 120 Minuten unbeschadet standhält. Achten Sie auf entsprechende Zertifizierungen: wie zum Beispiel die Zertifizierung nach LFS 30 P gemäß EN 15659 bzw. S 60 P und S 120 P nach EN 1047.

Wert­sachen im Safe – was sagt die Ver­siche­rung dazu?

Ein Safe im Haus ist eine gute Investition, wenn Sie teuren Schmuck, Uhren oder wertvolle Sammlerstücke wie Goldmünzen oder Briefmarken besitzen. Auch wichtige Dokumente sind in einem Tresor bestens aufgehoben, da diese – entsprechende Produkteigenschaften vorausgesetzt – Testamente und Versicherungspolicen sogar temporär gegen Flammen schützen können. Doch wie sieht es eigentlich versicherungstechnisch aus, wenn Privatpersonen große Vermögenswerte im heimischen Panzerschrank bunkern? Ganz einfach: Bis zu einem gewissen Betrag greift die normale Hausratversicherung.

Tipp: Ver­siche­rung für Tre­sor – Sicher­heits­stufen be­ach­ten!

Wer teure Wertgegenstände im Tresor aufbewahrt, geht mit einer guten Hausratversicherung auf Nummer sicher. Für den Versicherungsschutz sind die genormten Sicherheitsstufen des Tresors entscheidend:

  • Zertifizierte Sicherheitsschränke (EN 14450) der Sicherheitsstufe S1 können privat mit bis zu 5.000 Euro versichert werden
  • Bei der Sicherheitsstufe S2 (EN 14450) sind es bis 30.000 Euro.
  • Ein zertifizierter Wertschutzschrank der Sicherheitsstufe I (EN 1143-1) kann bei privater Nutzung sogar bis 65.000 Euro versichert werden. Im gewerblichen Bereich liegt die mögliche Versicherungssumme immerhin bei 20.000 Euro.
  • Darüber hinaus gibt es weitere Tresore mit noch größerem Widerstandsgrad. Deshalb sind unter Umständen auch höhere Versicherungssummen möglich.

Hierbei handelt es sich um empfohlene Versicherungssummen. Besprechen Sie mit Ihrer Versicherung, bis zu welcher Summe Ihre Werte versicherbar sind. Bei dieser Frage spielt es außerdem eine Rolle, ob der Tresor an eine Einbruchmeldeanlage (EMA) angeschlossen ist.

Tipp

Wer seine teure Uhr auf der Dielenkommode liegen lässt, handelt nach Versicherungsstatuten grob fahrlässig und riskiert seinen Versicherungsschutz. Deshalb ist es nicht ratsam, Wertgegenstände daheim ohne Safe aufzubewahren.

Wo kann ich Geld zu Hause auf­be­wah­ren?

Geld sicher aufbewahren – wie wäre es da mit Bargeld im Kissenbezug oder einer losen Geldschatulle in der Schreibtischschublade? Sicherheitsexperten raten davon dringend ab. Denn Einbrecher kennen diese „geheimen“ Orte mittlerweile genau und haben hier leichtes Spiel. Doch auch eine zweite Konsequenz wird gern übersehen: Wenn Sie daheim Geld aufbewahren, erleidet Ihr Erspartes durch die Inflation einen jährlichen Werteverfall. Im Jahr 2022 lag die Teuerungsrate bei 6,9 Prozent. Um diesen Wertverlust wenigstens teilweise aufzufangen, empfehlen wir ein Tagesgeld- beziehungsweise Festgeldkonto. Anleger wie Anlegerinnen mit höherer Risikobereitschaft können alternativ ein Depot eröffnen, um ihr Geld in Aktienfonds oder Exchange Traded Funds (ETFs) anzulegen. Wir beraten Sie gerne zu diesen renditestarken Anlagen und erläutern Ihnen die Produkte in einem persönlichen Gespräch.

Und wenn Sie kurzfristig einmal größere Mengen Geld oder andere Wertsachen aufbewahren müssen, dann denken Sie sorgfältig über das optimale Versteck nach. Finden Sie einen möglichst unauffälligen Ort und teilen Sie größere Bargeldbestände idealerweise in kleine Teilbeträge auf. Als Faustregel gilt: Je mehr Aufwand Einbrecher haben, desto geringer ist die Chance, dass sie Geld entwenden.

Möchten Sie daheim teure Gegenstände oder Geld aufbewahren, gibt es so einige kreative Lösungen. Eine Garantie, die Diebstahl ausschließt, ist dabei nahezu unmöglich. Deshalb: Machen Sie es Einbrechern am besten so schwer wie möglich – nutzen Sie für Wertgegenstände einen Tresor oder ein Bankschließfach und legen Sie Ihr Geld lieber gewinnbringend an. Sicher ist sicher!